6. Sep. 2020
Debakel
Freud und Leid liegen im Leben ziemlich nah beinand. Glück und Trauer, Sieg und Niederlage.
Wir gratulieren Sigrid ALLINGER und Michael SCHMOLL, beide seit ihrer Schulzeit treue SVK Fußballer, zur Geburt ihrer Tochter Antonia. Ein Schritt für eine neue Damenmannschaft?
Wir betrauern das Ableben von SVK Ehrenobmann Karl BUCHMANN, der sich in den verschiedensten Funktionen um den SVK verdient gemacht hat. Noch vor Corona war er auf dem Fußballplatz zu sehen, sehr oft in Begleitung von Ex-Trainer Hermann Kamptner. Mir hat er aus seinem privaten Archiv Unterlagen aus der Saison 1981/82 zur Verfügung gestellt, welche in der nächsten SVK NEWS veröffentlicht werden.
Für das erste Heimspiel 2020/21 übernahm Montagetischler Karl DÖLLER aus Krummnußbaum sowohl die Ballspende als auch die Matchpatronanz. Selbstverständlich führte er auch den Ankick durch.
Unser Gegner, die SG Waidhofen/Ybbs, hat eine bewegte Vergangenheit zu bieten. Die Regionalliga Ost war bis zuletzt 2010/11 ihre Spielwiese, bevor man die Reißleine gezogen hat. Den letzten Meistertitel schafften sie in der 2.Klasse Ybbstal und spielen seit 2015/16 in der 1. Klasse West. Der Nähe zu Gaflenz, dem Verein, der sich aus der 1.Landesliga aus finanziellen Gründen in die 2.Klasse Ybbstal versetzen ließ, schulden die Waidhofner zehn (!) Vereinswechsel in dieser Zeit. Und Rene Spring zählte bis 20 Jahre zum Kader von Austria Wien. Schon allein diese Verstärkungen zeigen, dass als Ziel für heuer nur der Aufstieg zählt.
Schiedsrichten Emre Kaya beobachtet - Philipp Hohl kehrte in die Elf zurück und holte Elfer raus
Während der Nachwuchs am Wochenende zwei Siege einfuhr, setzte es bei den Großen zwei Pleiten, wobei man eine Niederlage getrost mit dem Wort Debakel bezeichnen kann. Schon in Minute acht deuteten die Gäste im U23 Spiel ihre Gefährlichkeit an. Ex-Gaflenzer Simon Wegscheider traf nur die Stange, kurz darauf war SVK Keeper Sebastian KRAMMER für ihn ein unüberwindbares Hindernis. Bei einer weiteren gefährlichen Offensivaktion schoss Ex-Gaflenzer Fabian Preuer an der rechten Stange vorbei. Als Nik LEDERMÜLLER durch Kritik einen Freistoß verursachte, wurde dieser auf das lange Fünfereck geflankt, die Kopfballvorlage verwertete Lukas Hörndler zum 0:1. Nach einem weiten Ball auf die rechte Seite flankte Benjamin SCHLÖGLHOFER in den Strafraum, den Kopfball von Alexander SIMMER konnte Gästekeeper Stefan Ehrlich gerade noch über die Latte drehen. Zwei Minuten später verschätzte sich der Tormann bei einem Corner, blieb danach im Duell mit Michael SCHMUTZER erfolgreich. Die nächste Aktion gehört wieder den Gästen, Sebastian Wagner verzieht. Als Philipp HOHL nach Pass von Markus GRATZER in den Strafraum eindrang wurde er zu Fall gebracht. Nik Ledermüller brachte den Ball vom Elfmeterpunkt im Netz unter. Nach einer kurzen Trinkpause war der SVK allerdings gleich wieder im Rückstand. Preuer umkurvte den herauslaufenden Krammer und spielte in die Strafraummitte, Wegscheider brauchte nur mehr zum 1:2 ins verwaiste Tor einzuschieben. Sechs Minuten später konnte Ex-Gaflenzer Hannes Klinserer allein auf Tormann Krammer zulaufend diesen bezwingen. Im Gegenzug konnte Spielertrainer Christoph GROISSBÖCK den Keeper mit seinem Lupfer nicht überwinden.
Wem muss der Schiri bessere Haltungsnoten geben? - Benjamin Schlögelhofer klärt auf der Linie
Für die zweite Hälfte haben die Waidhofner ordentlich durchgetauscht, gleich vier Auswechslungen wurden durchgeführt. Die Gäste kontrollierten trotzdem das Spielgeschehen und bestimmten das Tempo. Preuer lupft daneben, Klinserer verliert das Duell gegen Krammer. Nach einem Konter über Thomas Kößl ist Klinserer wieder zur Stelle und netzt in den Strafraum brausend zum 1:4 Endstand ein. Für den SVK mit seinem Einmannsturm Groissböck ergeben sich keine Chancen mehr.
Seit NÖFV Online hat der SVK elfmal zu Hause verloren, wobei er kein Tor erzielte. Als höchste Niederlage datiert ein 0:5 gegen Gansbach vom April 2008. Neuerwerbung Mario Slawek und Mert Olgun fehlten noch immer verletzt, waren beide jedoch am Platz. Slawek als Zuschauer und Olgun fungierte als Schiriassistent bei der U23. Hoffentlich hat dieses Match nicht den Heilungsprozess bei beiden verlängert. Auf der Heimreise vom Winklarn-Spiel wurde aus den Nachrichten vernommen, dass Ungarn für ein Monat die Grenzen schließt, der SVK somit auf die Legionäre Ádám NÉMETH und Péter-Patrik LOCH verzichten muss. Nicht eingerechnet war, dass sich Lukas SAFFERTMÜLLER schon nach einigen Minuten verletzt ausgetauscht werden musste. Ersatzspieler Alexander FRAISS war ob des sommerlichen Nachmittags erst nach einigen Minuten den Regeln konform gekleidet.
Lukas Saffertmüller muss verletzt raus - Michael Gallenbacher klärt gegen Riese Bojan Klavac
Harald Unterbuchschachner deutete in Minute vier die Gefährlichkeit der Gäste an, traf aber den Ball schlecht. Goalie Michael GALLENBACHER rettet gegen den Riesen Bojan Klavas (ex-Gaflenz), den Abpraller jagte Andreas Unterbuchschachner übers Tor. Die Gebrüder wurden nicht aus Gaflenz, sondern dem nahen oberösterreichischen Großraming geholt. Das Trauerspiel hat in Minute 31 seinen Beginn. Özgür CAMUR verschätzte sich bei einem hohen Ball, der heuer im Sommer geholte Ex-Gaflenzer Stefan Stradner stoppte sich die Kugel perfekt und überhob vom rechten Sechszehnereck den am Fünfer stehenden Gallenbacher – 0:1. Waidhofen hielt nun das Tempo hoch und kam in Minute 36 zu einem Corner von ihrer linken Seite der in einem Corner von der rechten Seite endete. Bei diesem Eckball lenkte Ex-Gaflenzer Berthold Teufl den Ball per Kopf an die Latte, den abspringenden Ball setzte Rene Spring ebenfalls per Kopf zum 0:2 in die Maschen. Nikolaus Obermüller (ex-Gaflenz) versuchte aus der eigenen Hälfte heraus den weit vor dem Tor stehenden Gallenbacher zu überheben – zu hoch. Nur wenige Atemzüge danach pariert unser Goalie einen Kopfball von Andreas Unterbuchschachner.
Neuzugang Tobias Hudl, gegen Christian Hinderndorfer, bekam alle 15 Minuten ein Zuspiel - Der Beginn des zweiten Treffers, ein Eckball von Waidhofens linker Ansgriffsseite
Dieser trug sich dann in Minute 54 in die Torschützenliste ein. Kopfballvorlage nach einem Eckball, selbst per Kopf den Ball genau unter die Latte gelegt. ‚Galli‘ war zu klein. Die Chance auf den Anschlusstreffer oder auf das Ehrentor ergab sich für David HOFBAUER nach einem Lattenschuss von Christoph SCHMIDINGER, doch Hofbauers Kopfball wurde Beute von Tormann Julian Kleinhofer. Als nun Andreas STRUNZ vom Feld musste, gaben sich die Schwarzweißen dem Untergang frei. Weitere Treffer fielen gegen eine sich auflösende Verteidigung. Zuerst war Nikolaus Obermüller dran: Der Ball kam von rechts über die Mitte auf links, Özgür Camur hob das Abseits auf, und Obermüller traf aus linker Position (76.). Auch Harald Unterbuchschachner kam zu seinem Treffer. Die SVK Abwehr brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze stellte er auf 0:5. Weiter ging es beinahe im Minutentakt. Der eingewechselte Thomas Mensing nudelte den Ball an mehreren Spielern vorbei zum 0:6 ins Tor. (86.) Den Schlusspunkt durfte wieder Stefan Stradner setzen, der links alleine gegen das SVK Tor zog und den Ball dort zum 0:7 Debakel versenkte. Wenn sie sich nun fragen, ob einer aus der guten Waidhofner Nachwuchsarbeit in der Startelf stand: Der 17jährige Tormann Julian Kleinhofer war der einzige.
Den von der Latte abspringenden Ball köpft Rene Spring (10) ein.
Carlo Columna, selbsternannter SVK Reporter – svk.newsletter@aon.at