23. Sep. 2014
Ein turbulentes Spiel ohne Sieger
6. Runde der 2. Klasse Süd-Ost, 21.9.14: Union Rohr 2:2 (2:2) Grünau
Vier Tore, vergebene Chancen, viele Karten, ein Ausschluss, eine Regenunterbrechung - im Heimspiel gegen Grünau bekamen die Zuseher viel geboten, das wichtigste jedoch - einen Heimsieg - konnten die Rohrer nicht bejubeln. Den schnellen 0:2-Rückstand durch zwei rassige Freistöße konnten die Rohrer noch vor der Pause kompensieren, doch in der zweiten Hälfte beschäftigten sie sich zu sehr mit dem Schiedsrichter, als sich auf das Toreschießen zu konzentrieren.
Letzte Woche mussten die Rohrer - wie die meisten Mannschaften der 2. Klasse Süd-Ost - eine Zwangspause einlegen, da der Regen den Platz in Steinhaus laut Steinhaus-Funktionären unbespielbar gemacht hätte. Somit brannten die Rohrer umso mehr auf die von Trainer Zandl angekündigte "heiße Phase", welche mit einem Heimspiel gegen die noch ungeschlagenen Grünauer eingeläutet wird. Es folgen Spiele gegen den Tabellenführer aus Kremsmünster, ATSV Stadl-Paura (2.) und Ried (5.). Die Reserve-Mannschaft der Rohrer blieb weiterhin souverän, drehte durch zwei späte Tore der beiden Routiniers Matthias Söllradl und Rainer Pesl einen 0:1-Rückstand noch in den vierten Saisonsieg en suite.
Graf zu steif, Ulrich Weismann wieder dabei
Trainer Zandl musste am Matchtag seine geplante Aufstellung noch umjustieren - Daniel Graf bekam über Nacht solche Nackenschmerzen, dass er nicht auflaufen konnte, Sebastian Söllradl rückte für ihn in die Verteidigung. Den Platz im defensiven Mittelfeld nahm dafür Ulrich Weismann ein - ansonsten blieben die Rohrer in der Offensive gleich besetzt wie beim 5:0-Sieg gegen Weißkirchen 1b.
Grünau macht zwei frühe Tore, die Rohr nicht macht
Beide Mannschaften begannen bei schönem Herbstwetter das Spiel ohne viel Geplänkel - Grünau war erwartungsgemäß aggressiv, und auch die Rohrer spielten in ihrem Torrausch der letzten Spiele munter nach vorne und hatten auch die erste Torchance im Spiel: Martin Haslinger vergab aus aussichtsreicher Position (5.). Die Gäste aus Grünau machten es besser: Einen Freistoß aus gut 20 Metern versenkte Christian Aitzetmüller unhaltbar über die Mauer im Tor (10.). Nachdem Ajdin Bajrektarevic die Riesenchance auf den Ausgleich vergab - er schoss aus fünf Metern den herauseilenden Keeper an -, kam es für die Rohrer noch dicker: Christian Aitzetmüller zeigte, dass das erste Tor kein Zufallstreffer war: Aus gleicher Position drosch er das Leder wieder ins Tor - diesmal aber mit Schmackes neben die Mauer ins lange Eck (12.).
Rohr gleicht noch vor der Pause aus
Die Rohrer bekamen in nur 2 Minuten doppelt so viele Gegentore wie in den 370 Minuten zuvor, zeigten aber die richtige Reaktion: Eine Flanke von Michael Schindlinger brachte Oliver Kornhuber sehenswert per Flugkopfball im Tor unter (18.). Die Rohrer drückten weiter und kamen auch zu Chancen, während Grünau lediglich bei Standardsituationen Gefahr ausstrahlte. Daniel Pekic fand die wohl größte Möglichkeit auf den Ausgleich vor, aber auch er scheiterte wie zuvor schon Bajrektarevic alleine vor dem Keeper (32.). Doch der Ausgleich fiel noch vor der Pause: Martin Haslinger setzte sich - über halblinks auf die Reise geschickt - geschickt gegen seinen Gegenspieler durch und beförderte das Leder mit seinem schwächeren linken Fuß aus spitzem Winkel ins kurze Eck (36.) - das Spiel konnte von Neuem beginnen.
Ausschluss und Regenpause
In der zweiten Halbzeit - so viel sei vorweggenommen - fielen keine (regulären) Tore mehr. Die Rohrer agierten in dieser Phase unklug, ließen sich von einigen fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters - dem in dieser Phase des Spiels ebenjenes zu entgleiten drohte - zu sehr aus der Fassung bringen. Martin Haslinger traf zwar in der 54. Minute ins Tor, doch den etwas zu hoch geratenen Querpass von Pekic beförderte er nicht regelkonform mit der ausgestreckten, bereits jubelnden "Hand Hasis" ins Tor - eine Wiederauflage der "Hand Gottes" blieb den Rohrern leider verwehrt. Im Gegenzug hatte Aitzetmüller sein Freistoßpulver gottseidank schon verschossen, sein Freistoß aus 20 Metern touchierte nur die Latte.
Höhepunkt der Rohrer Undiszipliniertheit war in der 62. Minute der danach reuige Oliver Kornhuber, der zuerst wegen Kritik und danach wegen einer Unsportlichkeit (Applaus in Richtung des Schiedsrichters) innerhalb von einer Szene mit Gelb-Rot vom Platz musste. Und um die Brisanz im Spiel noch zu unterstreichen, zog wenige Minuten später ein Unwetter über den Rohrer Sportplatz, sodass das Spiel für 15 Minuten unterbrochen werden musste.
Nach Wiederanpfiff waren die Rohrer trotz Unterzahl dem Siegestreffer näher - der eingewechselte Mustafa Yavuz prüfte den Torhüter zweimal per gefinkeltem Eckball, und in der 86. Minute konnte der Keeper einen Schuss noch auf der Linie klären. Als sich beide Seiten auf eine noch spannungsgeladene Nachspielzeit freuten, pfiff der Schiedsrichter bereits nach 90 Minuten (trotz fünf Wechseln und mehreren Sanitätereinsätzen) ohne zusätzliche Spielzeit ab und verwehrte so dem Spiel ein mögliches Sahnehäubchen.
Fazit
Die Rohrer scheiterten heute an der eigenen Undiszipliniertheit, schwächten sie sich durch permanentes Hadern mit den Schiedsrichterentscheidungen selbst deutlich. Auch die Chancenauswertung war heute nicht optimal - ein 4:2 für die Rohrer in der Halbzeit wäre wohl eine Vorentscheidung gewesen. Allen Konjunktiven zum Trotz bleibt es bei nur einem Punkt - und die Rohrer müssen auf die nächsten Spiele blicken, denn kommendes Wochenende steigt am Samstag er Kracher gegen den Tabellenführer aus Kremsmünster - diese führen mit 5 Siegen die Tabelle an, konnten Steinhaus mit 3:2 besiegen. Bei hoffentlich strahlendem Derbywetter ist ein wohl heißer Kampf in Rohr garantiert.
Torschützen:
0:1 Christian Aitzetmüller (10., direkter Freistoß)
0:2 Christian Aitzetmüller (12., direkter Freistoß)
1:2 Oliver Kornhuber (18., Kopfball, M. Schindlinger)
2:2 Martin Haslinger (36., Linksschuss, D. Pekic)
Gelb-Rot: O. Kornhuber (62.)
Aufstellung der Union Rohr:
Oliver Windisch - Sebastian Söllradl, Patrick Windisch, Dominik Kornhuber - Ulrich Weismann - Ajdin Bajrektarevic (78. Patrick Hillinger), Michael Schindlinger, Oliver Kornhuber, Rene Kerschbaumer (66. Mustafa Yavuz) - Daniel Pekic, Martin Haslinger
Bericht: Sebastian Söllradl