Gegen den Nachzügler aus Wartberg waren die Rohrer auch nach dem frühen Rückstand spielbestimmend, taten sich aber lange Zeit schwer, den Ball auch im Tor unterzubekommen. Martin Haslinger, der dreimal schön bedient wurde, machte jedoch Mitte der zweiten Halbzeit alles klar und sicherte den Rohrern den dritten Frühjahrssieg, der sie aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenten bis auf Tabellenrang zwei vorschob.

 

Der Start ins Frühjahr verlief für die Rohrer mit zwei Siegen ausgezeichnet, und auch heute gegen Wartberg, die in den letzten vier Spielen unbesiegt geblieben waren, war ein Dreier eingeplant. Trainer Zandl stimmte seine Mannschaft jedoch darauf ein, dass auch gegen den vermeintlichen Nachzügler 100 Prozent erforderlich seien, um zum Erfolg zu kommen. Das Spiel der Reservemannschaften fiel der unsteten Witterung der letzten Tage zum Opfer; obwohl der Platz in passablem Zustand war, wären zwei Spiele zu viel gewesen.

 

0:1 statt 1:0

Trainer Zandl änderte auch im dritten Saisonspiel die Startformation seiner Elf - warum auch? - nicht, und zu seiner Freude scharrten vier heiße und vor allem ausgeruhte Ersatzspieler auf der Bank, falls er doch etwas korrigieren wollte. Die Rohrer begannen gleich druckvoll: Die erste Minute war gerade gespielt, als Patrick Hillinger halbrechts vor dem Tor auftauchte und lieber selbst den Abschluss ans Außennetz suchte, als den Ball in die Mitte zu spielen (2.). Auf der Gegenseite erwischten die Gäste die Rohrer kalt: Nach einem langen Ball und einer Kopfballverlängerung genau in die Schnittstelle zwischen die Abwehr und den Torhüter war Ante Ivancic schnell genug, um den Ball über den herauslaufenden Torhüter zu heben (4.) - der Außenseiter ging in Führung.

Die Rohrer ließen sich dadurch kaum aus der Ruhe bringen, setzten sich in der Hälfte der Gäste, die mit hohen, weiten Bällen ihr Glück versuchten, fest und fanden auch Chancen vor: Daniel Pekics Schuss konnte der Keeper abwehren (9.), Schüsse von Lucas Weismann und Michael Schindlinger wurden geblockt oder gingen daneben. In der 13. Minute landete der Ball dann im Wartberger Tor, doch Torschütze war leider ein Ersatzspieler der Rohrer, der einen Ersatzball für den verschossenen Matchball zum Torhüter schoss.

Haslinger zum Ersten

Wenig später zählte aber dann ein Rohrer Treffer: Patrick Hillinger wurde zwar dreimal gefoult, tankte sich aber durch und spielte auf Daniel Pekic, der über rechts bis zur Grundlinie zog und quer auf den ersten Pfosten passte, wo Martin Haslinger angerauscht kam und zum 1:1-Ausgleich traf (20.). Wenig später hatte Haslinger das 2:1 auf dem Fuß, doch vom Elfmeterpunkt schob er freistehend den Ball am langen Pfosten vorbei (26.), bei einer ähnlich aussichtsreichen Aktion wenige Minuten später pfiff der gute Schiedsrichter Tremel den Vorteil ab.

 

Flutlicht-Einsatz in Rohr

Zu dieser Zeit erlebten die Zuseher bereits eine Premiere im Rohrer Waldstadion: Aufgrund des eingesetzten Schneefalls - der in 15 Minuten aber wieder vorüber war - verdunkelte sich der Himmel so sehr, dass die Flutlichtanlage angeworfen werden musste. Vor der Pause gelang den Rohrern dann kein Treffer mehr, obwohl die Chancen dazu durchaus da waren: Die beste hatte Oliver Kornhuber per zentralem Freistoß aus 19 Metern, doch die Mauer blockte den Schuss ab (34.).

In der Pause ärgerte sich Trainer Zandl über die Spielart seiner Elf - zu viele hohe Bälle, zu wenig Spielerisches im Mittelfeld. In Halbzeit zwei änderten die Rohrer das großteils, und es bot sich ein ähnliches Bild: Die Rohrer bemühten sich um den Führungstreffer, während die Wartberger auf Konter lauerten, aber eigentlich keine vorfanden. In Halbzeit zwei tauchten die Gäste nicht mehr gefährlich vor Oliver Windisch auf, was u.a. dadurch bestätigt wurde, dass sie keinen Eckball mehr hatten. Die Rohrer waren nahe dran am Führungstreffer, und das Publikum schrie schreckentsetzt auf, als Daniel Pekic einen scharfen Haslinger-Querpass von rechts am langen Pfosten vorbeisetzte (54.) und sich wenig später Ulrich Weismann und Patrick Windisch bei einem Eckball selbst behinderten und sich so um eine gute Kopfball-Chance brachten (59.)

 

Haslinger schießt sich an die Spitze der Torschützen-Liste

Als die Rohrer schön langsam die Zeit wegzulaufen begann - 20 Minuten waren schon gespielt - schlug das Phantom wieder zu: Lucas Weismann tankte sich auf der linken Seite durch, brachte einen Querpass zur Mitte, wo wiederum Martin Haslinger richtig stand und zur 2:1-Führung einschob. Ähnliches ereignete sich 13 Minuten später, doch diesmal wurde der Assistgeber gewechselt: Der statt Lucas Weismann ins Spiel gekommene Manuel Pernsteiner - ja, jener Mann, der ehemals das Rohrer Tor hütete und nun zum Flügelflitzer avancierte - pfiff die linke Außenlinie entlang, passte quer zur Mitte auf Haslinger, der mit dem 3:1 seinen 12. Saisontreffer markierte und sich damit in der Torschützenliste auf Platz 1 (gemeinsam mit dem Stadl-Pauringer Dombai) schoss. Damit war das Spiel entschieden, aber einer hatte noch nicht genug: Genau jener zum Flügelflitzer avancierte Ex-Torhüter Pernsteiner zeichnete sich heute auch als Torschütze aus, als er nach einem getretenen Eckball das Leder nochmals bekam, verdutzt zwei Wartberger ausspielte und zu allem Überdruss noch mit rechts (!) aus spitzem Winkel ins Tor einschoss (82.).

 

Fazit

Das war's im Rohrer Waldstadion, und nach Abpfiff hatten die Rohrer etwas mehr als nur den dritten Frühjahrssieg in Folge zu feiern, denn durch die Niederlagen von Ried (gegen Eberstalzell) und Kremsmünster (etwas überraschend gegen numerisch doppelt unterlegene Kematner) schoben sich die Rohrer auf Tabellenrang zwei vor und treffen nächste Woche auf die Juniors aus Weißkirchen, die im Frühjahr noch nicht anschreiben konnten. Trainer Zandl und seine Elf planen dort die nächsten drei Punkte ein.

 

Torschützen:

0:1 Ante Ivancic (4.)

1:1 Martin Haslinger (20., Rechtsschuss, D. Pekic)

2:1 Martin Haslinger (65., Rechtsschuss, L. Weismann)

3:1 Martin Haslinger (78., Rechtsschuss, M. Pernsteiner)

4:1 Manuel Pernsteiner (82., Rechtsschuss)

 

Aufstellung der Union Rohr:

Oliver Windisch - Sebastian Söllradl, Patrick Windisch, Dominik Kornhuber - Ulrich Weismann - Patrick Hillinger (73. Daniel Graf), Michael Schindlinger, Oliver Kornhuber, Lucas Weismann (73. Manuel Pernsteiner) - Daniel Pekic, Martin Haslinger (78. Mustafa Yavuz)

 

Bericht: Sebastian Söllradl