Geschichte

Der erste nachweisbare Sportverein im Gebiet der heutigen Gemeinde Vitis war der 1924 gegründete christlich deutsche Turnverein. Er war wie in der Zwischenkriegszeit üblich, ideologisch durch seine Nähe zu Kirche geprägt. Schwerpunktmäßig war der Verein ursprünglich, wie es der Name auch ahnen läßt, auf Turnen ausgerichtet. Da kein Turnsaal vorhanden war, wurde in Zimmern bzw. in Sälen diverser Gastwirtschaften geturnt. Ab 1933 traf man sich im Gasthaus Ignaz Bauer (heute Gh. Pichler). Es gab Männer-, Frauen- und Kinderriegen.

Im Sommer wurde Leichtatlethik (Laufen, Springen, Kugelstoßen) betrieben bzw. auch Faust- und Fußball gespielt. Während Leichtathletik auf dem damaligen Schulturnplatz (Gelände der heutigen Raiffeisenkasse) betrieben wurde, konnte der Fußballsport erst einen Aufwärtstrend durch die Pachtung der Stierwiese (heute Liegenschaft Betonwerk Pichler) von der Gemeinde Vitis erfahren.
1934 bildete der Fußball bereits eine eigene Sektion, der man innerhalb des Vereines eine gewisse Eigenständigkeit einräumte, da sie entsprechende Einnahmen durch Eintritte oder freiwillige Spenden bei den Spielen einbrachte. Als Gründungsmitglieder wurden Dir. Josef Altmann (Vitis), Dir. Adolf Bräuer (Schwarzenau), Dir. Anton Echsel (Ziersdorf), Obmann Josef Boden (Vitis), Johann Echsel (Vitis) und der spätere Bürgermeister Leopold Wallner (Vitis) erwähnt. Einen organisierten Spielbetrieb ähnlich den heutigen Meisterschaften gab es jedoch noch nicht. 1938 wurde der Sportverein von den NS-Machthabern aufgelöst und das Vermögen, darunter Reck, Pferd, Sprungbrett, Matten und sogar ein Klavier, beschlagnahmt.
Unmittelbar nach dem Krieg lebten die sportlichen Aktivitäten im Fußballsport unter Obmann Johann Winkler (Angestellter des Lagerhauses Vitis) wieder auf. Als Spieler wirkten damals u.a. die Vitiser Franz Trinko, Herbert Schaden, Leopold Scheidl, Alois Semper, Johann Rohrböck und die Heinreichser Johann Binder, Ludwig Fasching und Josef Weiß. Am 26. August 1945 (Kirtag) fand das erste Fußballspiel in Vitis gegen Hirschbach statt. Vor 200 Zuschauern endete der Vergleich 1:1. Das Rückspiel am 30. Sept. 1945 in Hirschbach endete mit einer 1:3 Niederlage von Vitis. Eine Woche später konnte die Mannschaft einen Kantersieg von 14:0 gegen Schwarzenau auf dem dortigen Sportplatz erzielen.  

Im Dezember 1945 kam es vorerst zur inoffiziellen Gründung des Vereines unter der Bezeichnung 'SV Vitis'. Eineinhalb Jahre später, im Juli 1947, wurde der Verein dann offiziell bei der zuständigen Sicherheitsbehörde angemeldet. Der Sportplatz befand sich damals auf dem Gelände nördlich der heutigen Firma Appel GmbH. In der Herbstsaison 1946 wurde mit dem regelmäßigen Spielbetrieb in der 2. Klasse Waldviertel A begonnen. Bereits in der Saison 1948/49 erreichte der SV Vitis den dritten Rang hinter Schwarzenau und Amaliendorf und stieg damit in die 1. Klasse Waldviertel auf. 1950 wurde der Meisterschaftsbetrieb vorläufig eingestellt, da der Verein eine durch den Fußballverband verhängte Geldstrafe nicht zahlen konnte oder wollte. Erst 1965 kam es zur Reaktivierung des Vereines. Unter dem geänderten Namen 1. SV Vitis (damit brauchte man die Verbandsstrafe nicht übernehmen) wurde 1966 der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Präsident war Hr. Bgm. Leopold Wallner und Hr. DI Leopold Brunner stand als Obmann dem Verein vor. Nach einer längeren Aufbauphase und vielen sportlichen Höhen und Tiefen in der 2. Klasse Waldviertel wurde in der Saison 1978/79 unter Trainer Josef Macho aus Nagelberg der erste Meistertitel erzielt. In den Neunzigerjahren begann dann der große sportliche Aufstieg des 1. SV Vitis. Nach der Erlangung des Meistertitels in der 1. Klasse Waldviertel in der Saison 1984/85 konnte nur zwei Jahre später mit dem Meistertitel in der Unterliga Nordwest/Waldviertel der Aufstieg in die Oberliga West erreicht werden. Im Juli 1988 wurde mit der Geschäftsleitung der Firma Appel GmbH aus Vitis ein Sponsorvertrag abgeschlossen und der Vereinsname auf 1. SV Appel Vitis umbenannt. Mit Beginn der Saison 1997/98 kam es zur Auflassung der Oberliga West und der 1. SV Appel Vitis wurde der neu geschaffenen Gebietsliga Nordwest/Waldviertel zugeteilt. In der Saison 2000/01 folgte eine sportliche Rezession. Man erreichte in der laufenden Meisterschaft nur den vorletzten Platz und stieg in die 1. Klasse Waldviertel ab. Nach zwei weniger erfolgreichen Saisonen in dieser Liga war in den letzten Jahren wieder ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Im Spieljahr 2006/07 konnten dann die Früchte eingefahren werden. In einem spannenden und knappen Saisonfinale errangen die Kampfmannschaft sowie das U23-Team den Meistertitel unter Spielertrainer Peter Pany. Nach nur einem Jahr in der Gebietsliga musste man jedoch als Vorletzter gleich wieder runter in die 1. Klasse. Nichtsdestotrotz schaffte der Verein in der Saison 2008/09 als erneuter Doppelmeister den Aufstieg. Dieses Mal konnte man sich drei Saisonen lang in der Gebietsliga halten. In den Jahren danach zwischen 2012 und 2015 war der 1. SV Appel Vitis in der 1. Klasse Waldviertel wenig erfolgreich. Erst im Jahr 2016 ging es wieder bergauf und man konnte 2017 mit Meistertrainer Klaus Doppler den erneuten Aufstieg in die Gebietsliga fixieren.