Der Anfang

Es war eine kleine Gruppe von jungen Burschen zu denen sich noch ein paar Schulbuben als "Ballschani" gesellten, die Ende der vierziger und dann in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts das Fußballfieber gepackt hatte. Dementsprechend bescheiden nahm sich auch der Platz aus, wo sie ihrer Leidenschaft nachgehen konnten; es handelte sich dabei um den kleinen ebenen Platz etwas unterhalb der Kuppe des Eichenbühels. Auf der Kuppe selbst wurde die Ballerei nicht gerne gesehen, denn da wurde noch regelmäßig gemäht, weil Gras und Heu damals noch notwendig für die Stalltiere gebraucht wurden.

So war es dann auch nicht verwunderlich, dass der Ball oft lieber am Abhang in fremdem Besitz als im Tor landete. Von Tor oder gar Netz konnte damals ohnehin schon gar nicht die Rede sein, denn es gab weder das eine noch das andere. Zwei Holzstecken mussten genügen, um ein Tor zu symbolisieren. Leicht verständlich, dass es darum für die quicklebendigen " Ballschani" reichlich Beschäftigung gab.

 

Die Weiterentwicklung

Mit Zunahme der Fußballaktivisten wurde nun die Suche nach einem größeren Platz unabdinglich. Da in Grins selbst keiner zu finden war, wich man in die Fließer-Au und später in die Milser-Au nahe Schönwies aus. Dort passierte es dann aber auch, dass man 1973 erstmals an Meisterschaften teilnehmen konnte.

 

Gründung des FC Grins

Zu einem ganz entscheidenden Datum der Grinner Fußballgeschichte wurde aber der 18. Jänner 1974, denn an diesem Tage erfolgte die Gründung des Fußballclub (FC) Grins. Zu dessen erstem Obmann wurde Matthias Trott (+2010) gewählt und zu seinem Stellvertreter Anton Auderer.

Nur 2 Jahre später, im Jahre 1976, war es soweit, dass schon auf eigenem Fußballplatz am nördlichen Fuße des Scheibenbühels die Meisterschaften ausgetragen werden konnten. In 1227 Arbeitsstunden trugen die Fußballbegeisterten selbst das Ihre zur Gestaltung dieses Platzes bei. 

Zuvor jedoch, im Jahre 1975 war das Besondere geschehen, dass der FC Grins zusammen mit den Mannschaften von Pfunds, Nauders und Fließ zu einem Gründungsmitglied der Oberlandliga (OLL) geworden war, wo er sich gleich zum Einstand den Meistertitel abholte. Und schon in der Saison 1982/83 folgte der zweite.

 

Erfolg und Mißerfolg

Nun geht es im Sport tatsächlich oft zu wie auf einer Achterbahn, es geht hinauf und es geht hinunter, hinauf und wieder hinunter. Gründlich hinunter ging es mit dem FC Grins z. B. im Jahre 1986, als er aus der 1. Klasse der Oberlandliga flog und in deren 2. Klasse abstieg.

Aufgeben darf aber niemals das Motto eines echten Sportlers sein. Dies war auch dem FC Grins bewußt. Also zog man alle Register und holte sich bereits ein Jahr später den Meistertitel in der 2. Klasse der OLL und als Zugabe im selben Jahr noch den erstmals ausgeschriebenen Oberlandliga Cup Gewinn dazu.

Zu einem Club gehört natürlich auch ein Clublokal. Dies wurde Ende 1988 erreicht, wiederum mit unzähligen Arbeitsstunden der Clubmitglieder. Das harte Training des damaligen konsequenten Trainers Robert Scherl zeitigte außerdem auch wieder den angepeilten Erfolg, nämlich den Meistertitel in der 1. Klasse der OLL in der Saison 1988/89.

Dass dieser Sieg und alle künftigen nun im neuen Clublokal gebührend gefeiert wurden versteht sich von selbst.

Seit dem Jahre 1990 gibt es die jährlichen Fußballspiele zwischen Mannschaften des Inner- und des Außerdorfes, die stets von emotionalem Interesse der Bevölkerung begleitet werden.

Im Jahre 1993 wurde der Fußballplatz mit einem neuen Masten und einer neuen Flutlichtanlage ausgestattet.

In der Saison 1995/96 holte sich der FC Grins bereits zum 7. Mal den Meistertitel und in der darauffolgenden Saison schaffte man in der 1. Klasse der OLL sogar erstmals das Double, nämlich Meistertitel und OLL - Cup - Gewinn.

Die Fußballbegeisterung in Grins nahm immer größere Ausmaße an. Die Konsequenz daraus zog man im Jahre 2004 mit der Gründung einer richtigen Knabenmannschaft, die auf enormes Interesse der Kinder und der Eltern stieß. Bei einem durchschnittlichen Trainingsbesuch von 40 Knaben musste auch gleich eine Miniknabenmannschaft aufgestellt werden.

Im Jahre 2006 konnte bereits zum 10. Male der Meistertitel nach Hause geholt werden, jedoch schon 2 Jahre später landete man wieder im Wellental und das hieß: Vorletzter Platz in der 1. Klasse der OLL. Die Folge davon war, dass man zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Trainertrio bestellte.

Auch diese Maßnahme brachte wieder den gewünschten Erfolg und bescherte in der Saison 2009/10 neuerdings den Meistertitel, es war bereits der Elfte.

 

Am Ziel

Ein absoluten Höhepunkt für alle Grinner Sportbegeisterten bildete jedoch der 29. Oktober 2011 mit der Eröffnung und Einweihung des neuen vergrößerten Fußballplatzes und der damit verbundenen Sportanlage am Scheibenbühel. Das ist nun jener allen modernen Ansprüchen genügende Fußballplatz, von dem die Grinner Fußballer schon lange träumten. Zuvor mussten allerdings enorme Mengen von Erde verschoben werden, um aus dem einstigen Wiesengefälle einen so großen ebenen Platz zu schaffen und nicht zuletzt musste die Gemeinde Grins tief in die Tasche greifen, um dieses große Projekt realisieren zu können. Natürlich war auch das Land Tirol mit seinen Subventionen hilfreich zur Stelle, wie die Anwesenheit des Landeshauptmannes Günther Platter bei der Einweihung bekundete.

 Nicht vergessen darf aber auch werden, dass schon wie bisher neuerlich die Mitglieder des FC Grins mit unzähligen Arbeitsstunden Hand an allem anlegten (Eigenleistung 6.150 Stunden).

 

2012

Einstieg in den TFV 2. Klasse West

 

Bei der ordentlichen Jahreshauptversammlung im August 2012 wurden in der Geschichte des FC Grins erstmals 3 Ehrenmitgliedschaften vergeben:

Robert Scherl sen.

Bernd Ruetz

Albert Jörg

  

© by Manfred Pfisterer