Schon nach Kriegsende begannen die ersten Bemühungen, eine Fußballmannschaft zu gründen. Nachdem ja viele junge Männer nicht mehr nach Hause zurückgekehrt waren, gab es einige Schwierigkeiten, eine komplette Mannschaft zusammenzustellen. Jede freie Minute wurde zum Kicken genutzt. Als Sportplatz stand damals die Klaffböck-Wiese zur Verfügung. Es vergingen jedoch noch einige Jahre, bis 1954 die Gründung des SV Lambrechten vollzogen wurde.

1952 bis 1953 wurden viele Probe- bzw. Freundschaftsspiele ausgetragen, wobei die Lambrechtner immer gehörig unter die Räder kamen. Die Spieler wurden aus allen umliegenden Orten bis Taufkirchen a. d. Pr. und St. Florian a.I. herbeigeholt.

Der damalige Kader: Alois Streicher, Alois Bichl, Valentin Beham, F. Kreipel, J. Wimmer, Leopold Bachinger, J. Schwarz, Alois Schneglberger, Peter Scheurich, Peter Meckl, Wenzel Patrovsky, F. Hofinger, Lambert Ohnmacht, F. Huber, Leopold Danninger, J. Reischl, A. Kimplinger, Josef Grübler, Johann Grübler, Fritz Schusterbauer, Karl Hetzeneder, Hans Langzauner, Hans Bögl, Scheeberger, Ertl, u.a.

 
 

Die Ausrüstung der Mannschaft war eher dürftig. Fußballschuhe wie heute gab es nicht. Schuhe wurden nach eigener Phantasie zusammengebastelt. Skischuhe bis Sonntagsschuhe wurden verwendet. Die ersten Bälle waren zusammengenähte Lederflecke, die mit Fetzen ausgestopft wurden ("Fetzenlaberl"). Für das Anfertigen der Fußballschuhe und deren Reparatur war der Voglgruber-Schuster zuständig.

Die ersten Dressen bestanden aus Clothhosen und Ruderleibchen; Stutzen gab es keine. Die erste richtige Dreß hatten uns die Andorfer zur Verfügung gestellt (gelb-blau).

Mit dem Erlös aus dem ersten Spiel und Spenden wurde dann ein neuer Lederball (mit Schürverschluß für die Seele) gekauft. Wurde der Ball naß, vervielfachte sich sein Gewicht und die Verschnürung hinterließ bei Kopfbällen leichte Blessuren.

Die Tore waren noch ohne Netze und daher wurde auch oft um einen erzielten Treffer gestritten. Das Spielfeld hatte ca. 62m x 46m. Es stand bereits eine Umkleidehütte zur Verfügung. Schmutz und Schweiß nach heißer Schlacht wurden im Messenbach abgewaschen, der ja damals noch viel und sauberes Wasser führte.

Inzwischen mußte auch ein anderes Spielfeld gefunden werden, da die Klaffböck-Wiese zu kurz war. Obmann und Grundbesitzer Johann Schwarz sen. überließ dem Sportverein die Wiese bei der Bäcker-Leitn für den Spielbetrieb. Auf diesem Platz wurde die ersten Jahre Meisterschaft gespielt. Oft mehr Wasserball als Fußball.

 

Im Herbst 1954 war es dann soweit: Einstieg in das Meisterschaftsgeschehen. Am 22.08.1954 erwartete man Obernberg/Inn. Man ging mit viel Selbstvertrauen in das Spiel, und wollte es den Gästen zeigen, doch die Elf wurde eines besseren belehrt. Endergebnis: 2:11 (1:7). Unsere beiden Tore schossen sich die Obernberger selbst; wahrscheinlich aus Mitleid.

 

 

Auszug aus dem Spiel vom 15.11.1954 (Rieder Volkszeitung): Lambrechtens Hobby-Sport-redakteure waren Karl Ranzenberger und Fritz Barth.

Lambrechten - Eberschwang 5:7 (3:4)

Mit einem wahren Handballergebnis trennte sich das Schlußlicht von dem Spitzenverein. Stellten sich für Lambrechten zwar immer noch keine Punkte ein, so ist es doch unverkennbar, daß es mit dem Neuling stark aufwärts geht. In Lambrechten wird kräftig angezogen, das beweisen die durchwegs achtbaren Ergebnisse der letzten Runden und mit dem Verein dürfte im Frühjahr zu rechnen sein.

Schwere Bodenverhältnisse machten Freund und Feind arg zu schaffen. Das Spiel verlief hoch-dramatisch, Treffer stellten sich serienweise ein und sorgten für Spannung. Lambrechten legte sich vom Anpfiff weg ordentlich ins Zeug, eine schöne Kombination schloß gleich Huber I erfolgreich ab. Durch Helm schafften die Gäste aus einem Indirekten den Ausgleich. Als der Lambrechtner Keeper vorübergehend sein Gehäuse verließ, überzuckerte dies sofort Wiesbauer, sein 30-m-Schuß landete im Netz. Ohnmacht verwandelte für die Heimischen einen Penalty und neuerdings war die Partie ein-gestellt. Die Gäste zogen in der Folge gehörig an, Hartl und Helm erhöhten auf 4:2, noch ehe der ausgezeichnete rechte Flug Schwarz für die Hausherren mit Bombenschuß auf 4:3 verkürzen konnte. Nach Seitenwechsel kam für Eberschwang die beste Zeit. Die Gäste waren in großer Fahrt. Wiesbauer sorgte für das 5:3, doch sein Kollege Gallhammer stellte durch ein Eigenprodukt den alten Abstand wieder her. Neuerdings konnte sich Wiesbauer in die Schützenliste eintragen, aber Lambrechten ließ nicht locker. Schwarz zog auf der rechten Seite auf und davon, genau visierte er an und Eberschwangs Schlußmann war gegen dieses schönste Tor des Tages machtlos. Mit einem Tor Differenz wogte das Kampfgeschehen hin und her. Als sich die heimische Abwehr zu einer unnötigen Spielerei hinreißen ließ, spritzte Adam dazwischen, staubte ab und markierte damit den Endstand.

Trotz aller Steigerung sah am Ende der Herbstrunde der Tabellenspiegel folgendermaßen aus:

3. Klasse C

1.

Union Ried

13

10

0

3

66:23

20

2.

Haag

12

10

0

2

50:22

20

3.

Eberschwang

13

9

2

2

56.27

20

4.

St. Marienkirchen

12

8

1

3

40:31

17

5.

Aurolzmünster

13

7

3

3

54:44

17

6.

Mauerkirchen

12

8

0

4

52:28

16

7.

Obernberg

13

4

4

5

32:34

12

8.

Pram

13

4

3

6

48:37

11

9.

Münzkirchen

12

4

3

5

38:37

11

10.

Thomasroith

13

4

3

6

48:51

11

11.

Ort

13

4

2

7

37:48

10

12.

Antiesenhofen

12

3

2

7

37:39

8

13.

Taiskirchen

13

1

1

11

21:95

3

14.

Lambrechten

12

0

0

12

20:83

0

Start zur Frühjahrsrunde war am 2.5.1955. Zum ersten Rückspiel ging es nach Obernberg/Inn. Alles war gesund und fit. Gefahren wurde mit dem Lindner-Lastwagen (heute Zahrer, Ort) mit welchem am Vortag noch Rinder und Schweine transportiert worden waren. So wurde nach Thomasroith und Mauerkirchen gefahren. Bei Regen zog man eine Plane über die Köpfe und weiter ging die Fahrt über holprige Schotterstraßen.

 

3.Klasse C: Lambrechten erntet den 1. Punkt
Obernberg - Lambrechten 0:0

Wenn es nicht geht, geht es einfach nicht! Dies mußten die Einheimischen am vergangenen Sonntag zur Kenntnis nehmen. Außerdem verteidigten die Gäste mit allen möchlichen Mitteln sehr geschickt. Obernbergs Sturm wollte im Gehen spielen, zudem scheint die Vortagsfeier noch manchen aus dem Konzept gebracht zu haben. Auch Schlußlichter können Überraschungen bringen und es ist der erkämpfte Punkt den Lambrechtnern zu gönnen. Im Vorspiel siegte die heimische Reserve 11:2.

Dabei blieb es bis zum Ende des ersten Meisterschaftsjahres. Schön langsam aber ging es aufwärts. Junge Spieler etablierten sich für die Kampfmannschaft, die einen gingen, die anderen kamen. So z.B.F. Hamedinger und Toni Novotny, die einigen Schwung ins Lambrechtner Fußballgetriebe brachten.

Auch Trauer gab es in den ersten Jahren des SVL. Sektionsleiter Alois Streicher und Chauffeur vom Dienst Fritz Schusterbauer mußten nach heimtückischer Krankheit zu Grabe getragen werden.

Die Lambrechtner Sportler, hieß es bei den Gästen, waren immer guter Dinge. Sie feierten nicht nur Siege, sondern auch Niederlagen mit Gesang und viel Flüssigkeit.

DAS VEREINSLIED!

Solange der SVL so starke Männer hat,
so lang der Ball noch an die Latte kracht,
da rufen wir ein kräftiges hipp-hipp-hurra,
der SVL steht siegreich da.

Blonde Haare, siebzehn Jahre
und ein Gesicht wie Milch und Blut,
denn jeder Sportsmann der liebt sein Mädel,
ja das geschnitten ist aus edlem Holz.

Und sind wir einst des Spieles müde,
und sind wir einst des Spieles matt,
dann gehts nach Hause in unsere Bude,
ein kleines Fußballmädel bei der Hand.

Endlich ist es soweit. Man konnte auf eigene junge Spieler bauen, nur Leopold Schwarz und Anton Schwarz wurden von Andorf bzw. Dorf/Pram geholt. Im Meisterschaftsjahr 1962/63 sollte der SVL das stärkste Jahr in der 3. Klasse D haben, aber der Mannschaft um Kapitän Sepp Badegruber wurde nichts geschenkt. Die Auswärtsspiele wurden zu Tagesreisen, da man ja bis Neukirchen bei Altmünster fahren mußte. Von da hat man noch einiges in Erinnerung.

Jungstar Johann Junger (alias Saumoar-Hans) setzte sich in denVW von Johann Badegruber (Bau'n-Hans). Viele SVL-Anhänger unterstützten an diesem Tag unsere Mannschaft, doch der Bau'n-Hans un der Saumoar-Hans kamen nie in Neukirchen an. Ihre Streckenkenntnisse, so munkelt man noch heute, waren in Ottnang am Hausruck zu Ende.

Daß dieses Spiel mit allen Haken und Ösen und hinterlistigen Tricks 4:3 gewonnen wurde, bestätigte die moralisch und kämpferisch spielende Lambrechtner Elf.

 

Lambrechten eilte von Sieg zu Sieg und schon am 22.10.1962 lag der SVL nach einem Kantersieg gegen Ohlsdorf mit 10:3 an der Spitze der Tabelle, und gab sie bis zum letzten Spiel nicht mehr ab, obwohl, obwohl es im Frühjahr noch zwei empfindliche Niederlagen setzte. 1:7 in Vöcklabruck und 2:5 in Vorchdorf. Ab der Niederlage in Vorchdorf mußte sich die Mannschaft mit Platz zwei begnügen. Da aber Vöcklabruck gegen Rottenbach mit 2:3 den kürzeren zog und Vorchdorf gegen Zipf einen Spielabbruch verursachte, wurde Lambrechten Meister der 3. Klasse D und stieg in die 2. Klasse West auf.


Tabellenstand

 

1.

Lambrechten

24

18

2

4

117:56

38

2.

Vorchdorf

24

17

4

3

82:30

38

3.

Vöcklabruck

24

17

3

4

93:36

37

 

 

In der 2. Klasse West ging es gleich erfolgreich weiter. Der Lambrechtner Sturm lief auf Hoch-touren. Und so konnte man am 17.10.1963 in der Rieder Volkszeitung lesen:

Lambrechten - Esternberg 8:3 (2:1)

Ein dramatisches, schnelles und hartes Spiel, das bei etwas mehr Schußglück noch höher hätte aus-fallen können. Gleich zu Beginn das 1:0, unmittelbar darauf ein Lattenschuß von Straßer. Per Elfer zogen die Gäste gleich, noch einen Penalty drehte der heimische Keeper zum Korner. Farbe kam in die Partie, als die Gäste nach einem Gedränge abermals gleichzogen. Das Spiel wurde nun zusehends härter, insbesondere, als Esternberg abermals der Anschluß gelang. Die weiteren Sturmläufe der Lambrechtener waren schließlich nicht umsonst. Junger und Haslinger II, die bisher verletzt waren, legten eine Glanzpartie hin. Die Gäste ließen bis zjm Schlußpfiff nicht locker und kämpften um jeden Ball. Tore: Junger 5, Straßer, Schusterbauer, Haslinger II; Weinzierl 2, Ortner.

Es wurde ein Platz im Mittelfeld erkämpft.

2. Klasse West (Endstand)

 

1.

Weibern

20

16

2

2

107:23

34

2.

Neumarkt

20

15

1

4

85:42

31

3.

Waizenkirchen

20

13

1

6

63:64

27

4.

Lambrechten

20

10

2

8

67:60

22

5.

Raab

20

8

4

8

53:62

20

6.

Freinberg

20

8

3

9

65:63

19

7.

Münzkirchen

20

7

4

9

60:59

18

8.

St. Marienkirchen

20

7

1

12

45:62

15

9.

Esternberg

20

6

2

12

51:75

14

10.

Aschach

20

5

3

12

47:63

13

11.

Pram

20

3

1

16

32:102

7

 


Platzeröffnung in Lambrechten (1965)

Nach dem Aufstieg wurde auch der Sportplatzbau etwas rascher vorangetrieben. Man konnte aber trotz allem erst im Herbst 1964 darauf spielen. Die eigentliche Eröffnung der neuen Anlage fand jedoch erst am 15.8.1965 mit einem flotten Pokalturnier statt.

Endlich haben es die Lambrechtner geschafft und brachten es zu einer neuen, sauberen und be-deutend größeren Sportanlage. Zustande kam das Werk durch Zusammenarbeit von Gemeinde, Verband und Verein. Das Spielfeld hat ein Ausmaß von 96 mal 54 m. Bei der sonntägigen Platzer-öffnung gab es zunächst den kirchlichen Segen durch Pfarrer H. H. Mairleitner, gut gemeinte Worte von Bürgermeister Rumpl und Obmann Dr. Schmid. Die Ortsmusik sorgte für die musikalische Um-rahmung. Die Spiele waren spannend. Andorf beendete die Konkurrenz ungeschlagen. Auf den Plätzen folgten Gastgeber Lambrechten, Ort und St. Marienkirchen.

   

 

Im Meisterschaftsjahr 1965/66 wurde Lambrechten hinter Raab und Waizenkirchen ausgezeichneter Dritter. Obwohl St. Marienkirchen drei von unseren Spielern mit einem Faß Bier bestechen wollte, mußten die St. Marienkirchner in den Keller, da unser Sektionsleiter Johann Schwarz Wind davon bekam und daraufhin eine dementsprechende Moralpredigt hielt. Der SVL siegte verdient mit 8:1. Hohenzell war damit gerettet und honorierte dies mit einem Faß Bier.

 

1.

Raab

22

16

6

0

82:37

38

2.

Waizenkirchen

22

10

6

6

73:65

26

3.

Lambrechten

22

11

3

8

72:57

25

4.

Neumarkt

22

9

6

7

68:49

24

5.

Kollerschlag

22

9

5

8

50:50

23

6.

Münzkirchen

22

9

4

9

52:45

22

7.

Freinberg

22

8

6

8

64:66

22

8.

Esternberg

22

9

3

10

48:54

21

9.

Aschach

22

8

3

11

50:59

19

10.

Obernberg

22

6

4

12

57:68

16

11.

Hohenzell

22

7

1

14

53:78

15

12.

St. Marienkirchen

22

5

3

14

44:84

13


So spielte man munter in der 2. Klasse West mit und erkämpfte immer einen guten Mittelfeldplatz.

Im Meisterschaftsjahr 1967/68 wollte man es wieder einmal wissen, um den Platz an der Sonne zu genießen. Als Gegner hatte der SVL noch Peuerbach, Ort und Waizenkirchen. Gegen den Tabellenführer wollte man sich besonders gut vorbereiten. Samstag abends traf sich die Mannschaft im Vereinslokal Schwarz, um noch einmal alle Belange der Taktik durch-zubesprechen und das Ausschwirren einiger Spieler zu Mädchen bzw. in andere Lokale zu unterbinden.

 

Beim Armdrücken zwischen Horst Weil-hartner und Mandi Junger krachte es auf einmal und der Arm von Mandi kippte auf den Tisch; offener Oberarmbruch war die Diagnose. War das ein Schock. Man verlor prompt gegen Peuerbach und der Traum vom Meister war ausgeträumt.

 

 

Durch eine Klassenteilung im Jahre 1969 stiegen die ersten sechs Mannschaften der 2. Klasse West in die 1. Klasse Nord-West auf. Lambrechten war glücklicher sechster. Damals war die 1. Klasse die dritthöchste Spielklasse Oberösterreichs und die Gegner waren mächtig.

Sektionsleiter Johann Schwarz wurde zum Obmann gewählt, nachdem Dr. Schmid als Ehren-obmann des SVL vom Funktionärskreis ausschied. Der neue Sektionsleiter Franz Schusterbauer sollte mit der Mannschaft an alte Zeiten anschließen, was ihnen auch über einige Jahre hindurch gelang.

Zu dieser Zeit gelang dem SVL ein historischer Sieg. Bei einem Freund-schaftsspiel am 15.08.1970 wurde der Regionalligist Ranshofen (damals 2.höchste Spielklasse Österreichs) auswärts mit 3:0 besiegt, wobei Brandl zweimal und Johann Junger per Elfmeter erfolgreich waren. Bester Spieler war jedoch Tormann Bert Hartinger, der einfach alles hielt und somit die Ranshofner zur Verzweiflung brachte.

 

Der SVL hatte zu dieser Zeit einen großen Verschleiß an Sektionsleitern. Innerhalb von sechs Jahren wurden nicht weniger als 5 dieser Herren verbraucht. Es waren dies Josef Badegruber, Josef Fischer, Josef Muxeneder, Franz Schusterbauer, Leopold Schwarz. Mit der Wahl von Karl Sallaberger zum Sektionsleiter wurde es für einige Jahre ruhiger.

 

Ab 1973 kamen schwere Jahre auf den SVL zu. Alois Haslinger, das langjährige Schwungrad der Kampfmannschaft, wurde nach Aurolzmünster transferiert, wo er auch Beruf und Wohnung hat. Alois Danninger wollte nach Riedau und wurde freigegeben. Kurze Zeit später beschloß Torschütze und Techniker vom Dienst, Johann Junger, seine Karriere zu beenden. Am 30. April 1973 verstarb nach langer Krankheit Fritz Barth, der lange Jahre Schriftführer, Sektionsleiter und Mitbegründer des Vereines war, im 48. Lebensjahr.

Bei einem schweren Unwetter im Frühjahr 1973 wurde das Fanggitter des Sportplatzes durch Schneedruck und starke Windböen schwer beschädigt. Dem Verein erwuchs ein großer finanzieller Schaden, da der Fangzaun zur Gänze erneuert werden mußte.

 

Im Frühjahr holte man sich Hans Nader aus Andorf als Trainer. Bekannt als guter und ehrgeiziger Fußballer. Es wurde hart trainiert, aber es wollte sich der Erfolg einfach nicht einstellen. Außerdem hatte die Elf mit enormen Verletzungspech zu kämpfen. Es wurde lediglich ein hoher Sieg errungen, und zwar gegen den Abstiegskandidaten Weibern. Bei einer außergewöhnlichen Dreckschlacht wurde der Gegner 9:0 vom Platz geschossen.

 

Trainer Nader organisierte im Frühjahr 1975 einTrainingslager in Rohrbach. Dort wurde gut und hart trainiert und auch zwei Freundschaftsspiele ausgetragen. Durch gemütliches Besiammensein am Abend wurde auch der Teamgeist gestärkt.

 

Mit etwas Glück hatte man 1976 dem drohenden Abstieg entrinnen können. In der Meisterschaft 1976/77 war es dann allerdings soweit. Für bis zu 7 Verletzte mußte man Ersatz aufbieten; auch der schon längst nicht mehr spielende Johann Junger wurde geholt und half der Mannschaft mit seinem Einsatz. Auch Bertl Hartinger stellte sich nach den Ausfällen der Tormänner zwischen die Pfosten. Spiele, die man sicher im Griff hatte, wurden am Ende mit einem Tor Unterschied verloren. Es fehlten die Nervenkraft und das nötige Glück. Durch diese widrigen Umstände konnte der Abstieg in die 2. Klasse Mitte West nicht mehr verhindert werden.

Bereits in der darauffolgenden Saison formte man eine neue Mannschaft um Kapitän Ossi Feichtinger. Durch ein 1:1 in Eggerding, wobei der Eggerdinger Hans Bauer einen Eckball direkt verwandelte, verpaßte man knapp den Aufstieg und Mehrnbach wurde Meister.

 


Innviertler Cup 1979 - Das große Jahr des SVL

Bei der Meiseterschaft errecihte man nur einen 5. Tabellenplatz und landete beim letzten Spiel gegen Union Ried mit 12:0 den höchsten Sieg in der 2. Klasse Mitte West. Es sah so aus, als wollte man sich für die Cupspiele einschießen. Am 30.06.1979 hatte die Mannschaft das Vorrundenspiel gegen Obernberg.

Das sollte allerdings erst der Anfang sein. Der Gegner in der 1. Hauptrunde hieß Enzenkirchen. Mit viel Glück, aber doch verdient, wurde diese Hürde 1:0 genommen. Und immer prominentere Gegner kamen auf die Elf zu. Als nächster kam der SV Ried nach Lambrechten, mußte jedoch enttäuscht die Rückreise antreten, denn der SVL siegte aufgrund seiner kämpferischen Leistung 2:1. Dieser Sieg wurde gebührend gefeiert, war doch in Lambrechten Kirtag. Jetzt war Kopfing an der Reihe, und man wußte auch, was diese Mannschaft zu bieten hatte. Die Mannen von Kapitän Ossi Feichtinger liefen wieder zu einer Prachtform auf und siegten verdient; zumindest war das kleine Finale bereits erreicht.

Pöttinger Grieskirchen war der Gegner in der 4. Hauptrunde. Man sah dieser Begegnung mit gemischten Gefühlen entgegen, da ja die letzten hart umkämpften Spiele der jungen Mannschaft viel Kraft und Substanz gekostet hatten. Bei diesem Spiel hatte man nichts mehr zuzusetzen und verlor glatt aber doch etwas zu hoch 7:0. So ging es nach Schärding zum Spiel um Platz 3. Mit 60 Wagen, angeführt von einer Bläsergruppe auf einem Kombi der Tischlerei Huber, fuhr man in einem Konvoi nach Schärding. Die mit Hoffnung und Selbstvertrauen erfüllten Lambrechtner feuerten ihre Mannschaft mit Sirenen und Trompeten an. Man kam aber leider etwas verspätet am SK-Platz an und so war man schon in Zeitbedrängnis und konnte sich nicht mehr ruhig auf das Spiel vorbereiten.

Der Gegner hieß SK Altheim. Dieser spielte mit vollem Einsatz, da ja noch 2 der Mannschaft Torschützenkönig werden konnten. Nach dem Spiel waren Spieler und Betreuer über das 19:0 etwas enttäuscht, aber doch glücklich über den 4. Platz im Innviertler Cup 1979.

 

Das Endspiel im Innviertler Cup sollte neuerlich ein historischer Tag in der Geschichte des SVL sein, denn den altbewährten Spielern wurde zu verstehen gegeben, aufzuhören, da die starken Junioren nachdrängten. Das ging jedoch nicht gut, die jungen Spieler hielten dem Druck einer langen Meisterschaft nicht stand und so wurden in den nächsten Jahren mittlere Plätze in der letzten Klasse erreicht.

Bei der Jahreshauptversammlung 1979 legte der bewährte Sektionsleiter sein Amt zurück, nachdem er diese Funktion 5 Jahre mit bester Zufriedenheit aller inne hatte. Ossi Feichtinger, der seine 22 Jahre dauernde Karriere beendet hatte, wurde neuer Sektionsleiter.

Daß aber die Kameradschaft in Lambrechten großgeschrieben wird, zeigt, daß das vom neuen Sektionsleiter ins Leben gerufene 3-Tage-Fest durch Mithilfe alter und junger Spieler sowie vieler Gönner, Freundinnen und Gattinnen immer ein großer Erfolg für den Verein ist.

Schon seit einigen Jahren spekulierte man mit dem Umbau bzw. der Neu-gestaltung des bestehenden Spielfeldes. Im April 1984 war es dann so-weit. Von den öffentlichen Stellen wurde grünes Licht gegeben. Der frühere Sektionsleiter und jetzige Bürgermeister, Karl Sallaberger,setzte alle Hebel in Bewegung,

 

um noch einige Quadratmeter Grund zur Ver-größerung der Spielfläche vom Grundbesitzer Gastwirt Kapfhammer zu erwerben. Was auch zur Zufriedenheit aller gelang. Die Meisterschaft wurde bei Heimspielen in St. Martin, Eggerding oder in Andorf ausgetragen.