13. März 2013
Die Geschichte des SAK 1914
Die Gründung des SAK 1914
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England gilt als Mutterland des Fußballs. 1863
wurde die "Football-Association" gegründet und festgelegt, dass
eine Mannschaft aus elf Spielern besteht. 1891 fand in Baden
das erste Fußballspiel in Österreich statt, 1894 wurde der
erste Klub gegründet - die heutige "Vienna".
Die Geburtshelfer des Salzburger Fußballs waren junge,
sportbegeisterte Studenten der Realschule und des Gymnasiums,
die durch ein Spiel im Jahre
1912 den runden Lederball zu einem Siegeslauf
in alle Ortschaften des Landes in Bewegung setzten. Zugegeben,
die Begegnung mit ihrem 3:3-Unentschieden war kein sportliches
Ereignis, wohl aber der Tag "Null" des Salzburger
Fußballsportes. Doch die Zeit war noch nicht reif. Die
damaligen Schulbehörden sahen die Begeisterung für den jungen
Sport ungern und so erfolgte die eigentliche Grundsteinlegung
erst im Jahre
1914, als sich unmittelbar vor Kriegsausbruch
die Realschüler nach einem Spiel gegen das in Salzburg
stationierte Infanterieregiment Nr. 75 zu den "Athletikern"
zusammengeschlossen und zum ersten Auftreten am
4. Juni 1914 den FC Traunstein nach der
Froschheimer Trabrennbahn verpflichteten. Vor jenen
Neugierigen, die auch bei dieser Premiere dabei waren, verloren
die Salzburger zwar 4:1, die Namen Deschmann, Ing. Nagele,
Kummer, Karl Bacher, Dr. Freytag, Dr. Mayer, Spindler II,
Alber, Jenny, Spindler III und Spindler I gingen aber allein
durch ihr Antreten in die Geschichte des Salzburger
Fußballsports ein.
4. J uni 1914: Das erste Fußballspiel der "Athletiker": SAK- Traunstein 1:4 (0: 1). D ie unterlegenen Salzburger im weißen Dress und mit folgender Aufstellung: Deschmann, Ing. Nagele, Kummer; Ing. Bacher; Dr. Freytag, Dr. Meyer; Spindler II Alber; Jenny, Spindler III und I.
Als Ouvertüre zur offiziellen Gründung der
"Athletiker" fand dieses Spiel letztlich im Vereins- register
seinen Niederschlag: Dort ist der "Salzburger
Athletik-Sportclub" mit
24. Juni 1914 als erster von der k. u. k.
Landesregierung genehmigter Salzburger Fußballverein einge
-tragen. Der Gründungsausschuss weist die Namen Ing. Max
Utschig (Obmann), Friedrich Mayr (Stellvertreter), Max Herrmann
(Schrift- führer), Dr. Heinz Brunner (Stellvertreter), Dr. Emil
Ladenbauer (Kassier), Sepp Bösmüller (Stellvertreter), Ing.
Othmar Nagele (Jugendleiter), Rudolf Mayer (Leichtathletik) und
Dr. Gustav Freytag (Sektionsleiter und Kapitän) aus.
Drei Spiele, neuerlich gegen das Infanterieregiment Nr.
75 und gegen den FC Traunstein (2:9 und 1:8) zeigten schon,
dass der neue Sportzweig, dessen Wiege in England stand, zu
bestehen vermochte. Salzburgs Fußball war aus der Taufe
gehoben. Dann aber ließ der Erste Weltkrieg die Fußballpremiere
vergessen. Dennoch ruhte das runde Leder auch in dieser Zeit
nicht. In der Hellbrunner Kaserne versuchte die dort
stationierte Landwehr Nr. 8 mit zahlreichen Spielern der
berühmten Prager Vereine Slavia und Sparta durch Austragung von
Wettspielen der düsteren Zeit eine erträgliche Seite
abzugewinnen. Doch kein Zuschauer klatschte Beifall: Ein Volk
war an den Kriegsfronten.
Das Wort "Fußball" hatte damals noch einen derart anrüchigen
Klang, dass die Gründungsmitglieder die neutrale
Vereinsbezeichnung "Salzburger Athletik-Sportklub" wählten.
Damit sollte die Vielseitigkeit des sportlichen Angebots betont
und der verpönte Name "Fußball" vermieden werden.
Der SAK in der Zwischenkriegszeit:
Die Treue der SAK- Anhänger überdauerte auch
die Kriegsjahre und so gelang im Jahr 1919 ein Neuaufbau.
Mittlerweile war mit dem SSK 1919 ein zweiter Fußballverein in
Gründung. Am
17. August 1919 kam es auf dem Exerzierplatz
der Hellbrunner Kaserne zum ersten Aufeinandertreffen, das der
SAK mit 14:4 (5:3) gewann.
Zwei Namen sind mit dieser zweiten Gründungsphase
besonders eng verbunden: Karl Morawetz und Ing. Karl Bacher.
Dank guter Kontakte zur entmachteten k.k. Monarchie konnten sie
dem in der Schweiz lebenden österreichischen Außenminister des
Ersten Weltkriegs, Graf von Berchthold, die Berchtholdgründe
in Nonntal abluchsen. Im Jahr
1921 trug der SAK damit erstmals seine Spiele
auf dem bis heute bestehenden Sportplatz aus.
Dass die Wahl der Vereinsfarben auf blau/gelb fiel
beruht auf einem Zufall: Bei der Gründung im Frühjahr 1914
wurde rot/weiß festgelegt und auch nach dem Ersten Weltkrieg
lief man zunächst in diesen Farben auf. Erst als beim Bestellen
neuer Dressen dem Wiener Hersteller ein Fehler unterlief und
gelbe Dressen mit blauen Krägen geliefert wurden, war das
farbliche Markenzeichen des SAK geboren.
Großes Augenmerk legte man in den ersten Jahren nach dem
Krieg auf die Förderung der Jugend, weshalb der SAK zunächst im
Nachwuchsbereich Erfolge feierte, während man mit der
Kampfmannschaft (noch) im Schatten des SSK stand. Dies änderte
sich jedoch ab der Saison 1923/24.
Da die Gründung einer starken Salzburger Liga in den
1920er Jahren an politischen Zerwürfnissen scheiterte und die
"üblichen" Gegner SSK, Hertha (ab 1927) und Oberndorf (ab 1929)
nicht mithalten konnten, hielten sich die Nonntaler mit einer
Vielzahl an Freundschaftsspielen in Schuss. Als besonderer
Spieler dieser Ära ist Karl Sachs zu nennen. Der Schützenkönig
vom Dienst scorte für den SAK bis 100 Mal pro Saison und
wechselte 1933 zur neu gegründeten Austria, die der Fusion von
Hertha und Rapid entsprang.
Von großem sportlichem Wert war der Meistertitel in der
gemeinsamen Liga mit Oberösterreich, den der SAK sowohl 1934
als auch 1935 erringen konnte. Dazu kam die Mannschaft 1934 ins
Finale der Amateur- Staatsmeisterschaft, wo man jedoch Sturm
Graz mit 1:2 und 0:2 unterlag. Diesen Erfolg konnte man im
folgenden Jahr wiederholen, wenngleich der SAK sich als
heimlicher Sieger fühlen durfte. Immerhin hatte man das
vermeintliche Entscheidungsspiel gegen Baden mit 1:0 gewonnen.
Diese Partie wurde jedoch vom ÖFB nicht anerkannt, neu
ausgetragen und mit 2:3 verloren.
Vier SAK-Spieler bei der Olympiade 1936 in Berlin
Nach dem Ende der Liga mit Oberösterreich erreichte der SAK bis zur Annexion Österreichs noch drei weitere Landesmeistertitel. Als sportlicher Höhepunkt der Zwischenkriegszeit gilt die Teilnahme der SAK- Spieler Edi und Karl Kainberger, Karl Laudon und Ernst Bacher an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, wo man erst im Finale von Italien gestoppt werden konnte und die Silbermedaille errang.
Die Nachkriegsjahre und der erste "Ausflug" in die Staatsliga:
Der SAK im Jahr 1951: Fußball war damals groß in Mode, wie man am Zuschauerandrang im Hintergrund erkennen kann.
Nachdem der SAK im Kriegsjahr 1942 nochmals
Landesmeister wurde, erstickte der Spielbetrieb in den Wirren
des Zweiten, Weltkrieges. 1943 schlossen sich SAK, Aus- tria
und SSK zur Fußball-Gemeinschaft Salz- burg zusammen, das
letzte Match dieser "FG" vor dem Zusammenbruch war gegen eine
Luftwaffenelf am 8. April 1945.
Nach dem Kriegsende im Jahr 1945 drohten auch beim SAK die
letzten Reste in Schutt und Asche zu versinken. Bestimmte
politische Kreise wollten mit aller Macht die Auflösung des
Traditionsvereines erwirken. Dass es letztlich weiterging ist
dem Funktionär Alfred Schamberger zu verdanken, der zusammen
mit Emil Jenicek, Josef Tyraj sowie Edi, Karl und Heinrich
Kainberger den Weiterbestand sicherte. Sportlich ging es dann
schnell nach oben. 1946 und 1947 hieß der Landesmeister wieder
SAK. Danach (1948 und 1949) musste sich der SAK in der
Landesmeisterschaft hinter dem Union FC mit Rang zwei begnügen.
Die erste Tauernliga-Meisterschaft (1949/50) beendete der SAK
auf Rang sechs. In der Saison 1950/51 steigerten sich Max
Hausstätter, Günther Praschak, Hermann Hochleitner und Co. auf
Platz drei, ehe dann 1951/52 mit dem Titelgewinn in der
Tauernliga der große Wurf gelang. Im Rahmen eines
Qualifikationsturniers zur Staatsliga A räumten die Athletiker
Westmeister SW Bregenz und B-Liga-Vertreter Wiener Neustadt aus
dem Weg, schafften damit als erster (!) Salzburger Verein den
Einzug in die höchste österreichische Spielklasse.
SAK-Dribbelkünstler Hermann Hochleitner wurde in die
österreichische Olympiamannschaft für Helsinki 1952 berufen.
Die Staatsliga A wurde 1952/53 jedoch zum Alptraum. Sportlich
gab es im Herbst daheim einen Sieg (5:2 gegen FAC) und zwei
Unentschieden (jeweils 1:1 gegen Simmering und Mödling). Im
Frühjahr setzte es dann nur Niederlagen. Bemerkenswert waren
die beiden Spiele gegen Rapid. Daheim wehrte sich der SAK vor
7.500 Zuschauern mit 3:4 bestens, wobei Flügelflitzer Bertl
Schmiedinger (ein Elf-Sekunden-Sprinter) Rapid-Legende Max
Merkel besonders schlecht aussehen ließ.
Kampfmannschaftskader 1967/68: Stehend: Pecho, Brandstetter; H. Kainberger; Langgruber; W Summersberger; Fesic, Dürnberger. Hockend: Scherm, Streili Költringer; Puchegger; Schreiber; Lenglachner; Schmitz.
Auswärts folgte ein beacht-liches 3:5.
Salzburger Zuschauer-rekord (10.000 im Itzlinger Stadion) gab
es zum Rückrundenstart gegen Austria Wien (0:7/0cwirk,
Stojaspal, Kominek, Huber und Stotz sorgten bei den Wienern für
ein technisches Feuerwerk). Die Stützen des SAK bei seinem
Staatsliga- lehrjahr waren besonders Hausstätter, Hochleitner,
Praschak, Schmiedinger, Lindner und Weinberger. Finanziell
endete alles im reinsten Chaos! Durch die Notverpflichtung
einer Wiener "Heurigenpartie" (Franek, Ströll, Klapacek,
Smetana kannten teilweise nicht einmal die Namen ihrer
Salzburger Spielkollegen) tat sich zum Saisonschluss ein
riesiger Schuldenstand auf, der den Verein fast zum
Zusammenbruch führte.
Es folgte die Rückkehr in die Tauernliga (1953/54 Rang sieben;
1954/55 Platz fünf). Mit einer Schmalspur-Tauernliga (genannt
Tauernliga-Nord) ging es weiter, wobei der SAK unter den
Salzburger Vereinen folgende Platzierungen erreichte: Rang 3 in
der Saison 1955/56; Rang 2 im Jahr 1956/57; Rang 4 1957/58;
Rang 2 (hinter Austria): 1958/59; Meister 1959/60. Beim SAK
taten sich in dieser Phase Fritz Ramsauer (ein gefürchteter
Torjäger), Edi Grumbach (ein schussgewaltiger Techniker) und
Wilfred Dürnberger (ein dynamischer Allrounder) besonders
hervor.