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England gilt als Mutterland des Fußballs. 1863 wurde die "Football-Association" gegründet und festgelegt, dass eine Mannschaft aus elf Spielern besteht. 1891 fand in Baden das erste Fußballspiel in Österreich statt, 1894 wurde der erste Klub gegründet - die heutige "Vienna".
Die Geburtshelfer des Salzburger Fußballs waren junge, sportbegeisterte Studenten der Realschule und des Gymnasiums, die durch ein Spiel im Jahre 1912 den runden Lederball zu einem Siegeslauf in alle Ortschaften des Landes in Bewegung setzten. Zugegeben, die Begegnung mit ihrem 3:3-Unentschieden war kein sportliches Ereignis, wohl aber der Tag "Null" des Salzburger Fußballsportes. Doch die Zeit war noch nicht reif. Die damaligen Schulbehörden sahen die Begeisterung für den jungen Sport ungern und so erfolgte die eigentliche Grundsteinlegung erst im Jahre 1914, als sich unmittelbar vor Kriegsausbruch die Realschüler nach einem Spiel gegen das in Salzburg stationierte Infanterieregiment Nr. 75 zu den "Athletikern" zusammengeschlossen und zum ersten Auftreten am 4. Juni 1914 den FC Traunstein nach der Froschheimer Trabrennbahn verpflichteten. Vor jenen Neugierigen, die auch bei dieser Premiere dabei waren, verloren die Salzburger zwar 4:1, die Namen Deschmann, Ing. Nagele, Kummer, Karl Bacher, Dr. Freytag, Dr. Mayer, Spindler II, Alber, Jenny, Spindler III und Spindler I gingen aber allein durch ihr Antreten in die Geschichte des Salzburger Fußballsports ein.

 

4. J uni 1914: Das erste Fußballspiel der "Athletiker": SAK- Traunstein 1:4 (0: 1). D ie unterlegenen Salzburger im weißen Dress und mit folgender Aufstellung: Deschmann, Ing. Nagele, Kummer; Ing. Bacher; Dr. Freytag, Dr. Meyer; Spindler II Alber; Jenny, Spindler III und I.

 

 

Als Ouvertüre zur offiziellen Gründung der "Athletiker" fand dieses Spiel letztlich im Vereins- register seinen Niederschlag: Dort ist der "Salzburger Athletik-Sportclub" mit 24. Juni 1914 als erster von der k. u. k. Landesregierung genehmigter Salzburger Fußballverein einge -tragen. Der Gründungsausschuss weist die Namen Ing. Max Utschig (Obmann), Friedrich Mayr (Stellvertreter), Max Herrmann (Schrift- führer), Dr. Heinz Brunner (Stellvertreter), Dr. Emil Ladenbauer (Kassier), Sepp Bösmüller (Stellvertreter), Ing. Othmar Nagele (Jugendleiter), Rudolf Mayer (Leichtathletik) und Dr. Gustav Freytag (Sektionsleiter und Kapitän) aus.
 Drei Spiele, neuerlich gegen das Infanterieregiment Nr. 75 und gegen den FC Traunstein (2:9 und 1:8) zeigten schon, dass der neue Sportzweig, dessen Wiege in England stand, zu bestehen vermochte. Salzburgs Fußball war aus der Taufe gehoben. Dann aber ließ der Erste Weltkrieg die Fußballpremiere vergessen. Dennoch ruhte das runde Leder auch in dieser Zeit nicht. In der Hellbrunner Kaserne versuchte die dort stationierte Landwehr Nr. 8 mit zahlreichen Spielern der berühmten Prager Vereine Slavia und Sparta durch Austragung von Wettspielen der düsteren Zeit eine erträgliche Seite abzugewinnen. Doch kein Zuschauer klatschte Beifall: Ein Volk war an den Kriegsfronten.
Das Wort "Fußball" hatte damals noch einen derart anrüchigen Klang, dass die Gründungsmitglieder die neutrale Vereinsbezeichnung "Salzburger Athletik-Sportklub" wählten. Damit sollte die Vielseitigkeit des sportlichen Angebots betont und der verpönte Name "Fußball" vermieden werden.

 

Der SAK in der Zwischenkriegszeit:

Die Treue der SAK- Anhänger überdauerte auch die Kriegsjahre und so gelang im Jahr 1919 ein Neuaufbau. Mittlerweile war mit dem SSK 1919 ein zweiter Fußballverein in Gründung. Am 17. August 1919 kam es auf dem Exerzierplatz der Hellbrunner Kaserne zum ersten Aufeinandertreffen, das der SAK mit 14:4 (5:3) gewann.
 Zwei Namen sind mit dieser zweiten Gründungsphase besonders eng verbunden: Karl Morawetz und Ing. Karl Bacher. Dank guter Kontakte zur entmachteten k.k. Monarchie konnten sie dem in der Schweiz lebenden österreichischen Außenminister des Ersten Welt­kriegs, Graf von Berchthold, die Berchtholdgründe in Nonntal abluchsen. Im Jahr 1921 trug der SAK damit erstmals seine Spiele auf dem bis heute bestehenden Sportplatz aus.
 Dass die Wahl der Vereinsfarben auf blau/gelb fiel beruht auf einem Zufall: Bei der Gründung im Frühjahr 1914 wurde rot/weiß festgelegt und auch nach dem Ersten Weltkrieg lief man zunächst in diesen Farben auf. Erst als beim Bestellen neuer Dressen dem Wiener Hersteller ein Fehler unterlief und gelbe Dressen mit blauen Krägen geliefert wurden, war das farbliche Markenzeichen des SAK geboren.
 Großes Augenmerk legte man in den ersten Jahren nach dem Krieg auf die Förderung der Jugend, weshalb der SAK zunächst im Nachwuchsbereich Erfolge feierte, während man mit der Kampfmannschaft (noch) im Schatten des SSK stand. Dies änderte sich jedoch ab der Saison 1923/24.
 Da die Gründung einer starken Salzburger Liga in den 1920er Jahren an politischen Zerwürfnissen scheiterte und die "üblichen" Gegner SSK, Hertha (ab 1927) und Oberndorf (ab 1929) nicht mithalten konnten, hielten sich die Nonntaler mit einer Vielzahl an Freundschaftsspielen in Schuss. Als besonderer Spieler dieser Ära ist Karl Sachs zu nennen. Der Schützenkönig vom Dienst scorte für den SAK bis 100 Mal pro Saison und wechselte 1933 zur neu gegründeten Austria, die der Fusion von Hertha und Rapid entsprang.
 Von großem sportlichem Wert war der Meistertitel in der gemeinsamen Liga mit Oberösterreich, den der SAK sowohl 1934 als auch 1935 erringen konnte. Dazu kam die Mannschaft 1934 ins Finale der Amateur- Staatsmeisterschaft, wo man jedoch Sturm Graz mit 1:2 und 0:2 unterlag. Diesen Erfolg konnte man im folgenden Jahr wiederholen, wenngleich der SAK sich als heimlicher Sieger fühlen durfte. Immerhin hatte man das vermeintliche Entscheidungsspiel gegen Baden mit 1:0 gewonnen. Diese Partie wurde jedoch vom ÖFB nicht anerkannt, neu ausgetragen und mit 2:3 verloren.

Vier SAK-Spieler bei der Olympiade 1936 in Berlin

Nach dem Ende der Liga mit Oberösterreich erreichte der SAK bis zur Annexion Österreichs noch drei weitere Landesmeistertitel. Als sportlicher Höhepunkt der Zwischenkriegszeit gilt die Teilnahme der SAK- Spieler Edi und Karl Kainberger, Karl Laudon und Ernst Bacher an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, wo man erst im Finale von Italien gestoppt werden konnte und die Silbermedaille errang.

 

Die Nachkriegsjahre und der erste "Ausflug" in die Staatsliga:

 

Der SAK im Jahr 1951: Fußball war damals groß in Mode, wie man am Zuschauerandrang im Hintergrund erkennen kann.

 

Nachdem der SAK im Kriegsjahr 1942 nochmals Landesmeister wurde, erstickte der Spielbetrieb in den Wirren des Zweiten, Weltkrieges. 1943 schlossen sich SAK, Aus- tria und SSK zur Fußball-Gemeinschaft Salz- burg zusammen, das letzte Match dieser "FG" vor dem Zusammen­bruch war gegen eine Luftwaffenelf am 8. April 1945.
Nach dem Kriegsende im Jahr 1945 drohten auch beim SAK die letzten Reste in Schutt und Asche zu versinken. Bestimmte politische Kreise wollten mit aller Macht die Auflösung des Traditionsvereines erwirken. Dass es letztlich weiterging ist dem Funktionär Alfred Schamberger zu verdanken, der zusammen mit Emil Jenicek, Josef Tyraj sowie Edi, Karl und Heinrich Kainberger den Weiterbestand sicherte. Sportlich ging es dann schnell nach oben. 1946 und 1947 hieß der Landesmeister wieder SAK. Danach (1948 und 1949) musste sich der SAK in der Landesmeisterschaft hinter dem Union FC mit Rang zwei begnügen.
Die erste Tauernliga-Meisterschaft (1949/50) beendete der SAK auf Rang sechs. In der Saison 1950/51 steigerten sich Max Hausstätter, Günther Praschak, Hermann Hochleitner und Co. auf Platz drei, ehe dann 1951/52 mit dem Titelgewinn in der Tauernliga der große Wurf gelang. Im Rahmen eines Qualifikationsturniers zur Staatsliga A räumten die Athletiker Westmeister SW Bregenz und B-Liga-Vertreter Wiener Neustadt aus dem Weg, schafften damit als erster (!) Salzburger Verein den Einzug in die höchste österreichische Spielklasse. SAK-Dribbelkünstler Hermann Hochleitner wurde in die österreichische Olympiamannschaft für Helsinki 1952 berufen.
Die Staatsliga A wurde 1952/53 jedoch zum Alptraum. Sportlich gab es im Herbst daheim einen Sieg (5:2 gegen FAC) und zwei Unent­schieden (jeweils 1:1 gegen Simmering und Mödling). Im Frühjahr setzte es dann nur Niederlagen. Bemerkenswert waren die beiden Spiele gegen Rapid. Daheim wehrte sich der SAK vor 7.500 Zuschauern mit 3:4 bestens, wobei Flügelflitzer Bertl Schmiedinger (ein Elf-Sekunden-Sprinter) Rapid-Legende Max Merkel besonders schlecht aussehen ließ.

 

 

Kampfmannschaftskader 1967/68: Stehend: Pecho, Brandstetter; H. Kainberger; Langgruber; W Summersberger; Fesic, Dürnberger. Hockend: Scherm, Streili Költringer; Puchegger; Schreiber; Lenglachner; Schmitz.

Auswärts folgte ein beacht-liches 3:5. Salzburger Zuschauer-rekord (10.000 im Itzlinger Stadion) gab es zum Rückrundenstart gegen Austria Wien (0:7/0cwirk, Stojaspal, Kominek, Huber und Stotz sorgten bei den Wienern für ein technisches Feuerwerk). Die Stützen des SAK bei seinem Staatsliga- lehrjahr waren besonders Hausstätter, Hochleitner, Praschak, Schmiedinger, Lindner und Weinberger. Finanziell endete alles im reinsten Chaos! Durch die Notverpflichtung einer Wiener "Heurigenpartie" (Franek, Ströll, Klapacek, Smetana kannten teilweise nicht einmal die Namen ihrer Salzburger Spielkollegen) tat sich zum Saisonschluss ein riesiger Schuldenstand auf, der den Verein fast zum Zusammenbruch führte.
Es folgte die Rückkehr in die Tauernliga (1953/54 Rang sieben; 1954/55 Platz fünf). Mit einer Schmalspur-Tauernliga (genannt Tauernliga-Nord) ging es weiter, wobei der SAK unter den Salzburger Vereinen folgende Platzierungen erreichte: Rang 3 in der Saison 1955/56; Rang 2 im Jahr 1956/57; Rang 4 1957/58; Rang 2 (hinter Austria): 1958/59; Meister 1959/60. Beim SAK taten sich in dieser Phase Fritz Ramsauer (ein gefürchteter Torjäger), Edi Grumbach (ein schussgewaltiger Techniker) und Wilfred Dürnberger (ein dynamischer Allrounder) besonders hervor.