31. Jan. 2021
Nachwuchs
Elternbrief des SC Pinkafeld Nachwuchs
Liebe Eltern,
wir bedanken uns zunächst dafür, dass Sie uns ihr Kind anvertrauen. Wir werden alles tun, damit Kinder und Eltern sich bei uns wohlfühlen.
Die Nachwuchsabteilung hat beim SC Pinkafeld einen hohen Stellenwert. Als zweitältester Verein des Burgenlandes (gegr. 1912) ist allen Beteiligten die Wichtigkeit dieser Aufgabe und die Verantwortung, die damit einhergeht, vollkommen bewusst. 15 Trainer betreuen 120 Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahre, verteilt über 8 Mannschaften.
Nachstehend möchten wir Sie darüber informieren, worauf es uns im Kinder- und Jugendfußball ankommt.
Beginn mit Kinderfußball
Das Erlernen fußballspezifischer Techniken oder gar taktischer Verhaltensweisen ist in dieser Altersgruppe (Kinderfußball) nicht vorrangig. Das heißt allerdings nicht, dass die Kinder bei uns nicht Fußballspielen lernen! Den Ball in eine vorgegebene Richtung schießen, mit dem Ball am Fuß laufen, ihn ohne Hilfe der Hände anhalten, Tore schießen und Tore verhindern: An diese Grundelemente des Fußballspiels werden wir die Kinder in verschiedenen Spielformen und vor allem mit Fußballspielen heranführen.
Genauso wichtig aber ist es, dass die Kleinen bei uns lernen,
- sich in einer Gruppe Gleichaltriger zurechtzufinden,
- in einem Team ein gemeinsames Ziel zu verfolgen,
- mit Siegen und Niederlagen angemessen umzugehen,
- Gegenspieler zu respektieren,
- (Spiel-)Regeln zu akzeptieren und einzuhalten.
Weiter wird Ihr Kind
- eigene Ideen im Umgang mit Sportgeräten entwickeln,
- allgemeine Bewegungserfahrungen in unterschiedlichen Spielsituationen sammeln,
- seine koordinativen Fähigkeiten wie Gewandtheit, Geschicklichkeit und das Reaktionsvermögen verbessern und
- Spaß und Freude am Fußball, am Vereinsleben und an der Bewegung entwickeln.
Wundern Sie sich also bitte nicht, wenn Sie im Fußballtraining Ihres Kindes gelegentlich Bewegungsspiele beobachten, die auf den ersten Blick mit Fußball nichts zu tun haben: Klettern, Balancieren, Hüpfen, Werfen, Springen usw. sind grundlegende Fertigkeiten, die verbessert werden sollen und einer langfristigen, behutsamen Entwicklung von „Fußball-Fertigkeiten“ zugutekommen werden. Selbstverständlich bleiben aber der Fußball und das Fußballspielen der Kern des Trainings.
Natürlich werden wir auch Spiele gegen andere Teams austragen! Uns geht es dabei jedoch nicht darum, möglichst viele Spiele zu gewinnen. Wir möchten vielmehr, dass sich alle Kinder viel bewegen und Freude am Spiel haben. Kinder in diesem Alter (Kinderfußball) halten sich auf dem Spielfeld noch nicht an bestimmte Positionen oder Aufgaben. Dazu ist ihr Spieltrieb viel zu ausgeprägt. Wir wollen die Kleinen aber ganz bewusst noch gar nicht auf bestimmte Positionen festlegen. Als Eltern bestimmen Sie ja auch nicht schon jetzt, welche weiterführende Schule Ihr Kind später einmal besuchen soll…
Kinder lernen am meisten, wenn sie Spielerfahrungen auf allen Positionen sammeln. Daher werden sie von Spiel zu Spiel oder auch innerhalb eines Spiels Positionen tauschen gelassen. Es versteht sich sicher auch von selbst, dass jedes Kind einmal ausgewechselt wird, damit andere spielen können. Eine Auswechslung darf im Interesse der Kinder nicht davon abhängig gemacht werden, ob jemand gut oder weniger gut gespielt hat. Grundsätzlich sollen im Spiel unserer Jüngsten noch keine persönlichen Bewertungen vorgenommen werden.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Wir freuen uns über Siege! Allerdings wollen wir nicht um den Preis gewinnen, dass z.B. Schwächere ausgewechselt werden, einige gar nicht zum Einsatz kommen oder die Kinder durch frühzeitige Festlegung auf Positionen wie „letzter Mann“ oder „beschäftigungsloser Tormann“ keine Freude am Fußball haben. Wir trainieren mehrmals die Woche mit großem Eifer und Einsatz, um dem Ziel, ein „großes“ Team bzw. ein „großer“ Fußballer zu werden, näher zu kommen. Gewinnen oder der Beste sein will jeder gerne, auch wir. Doch das Wichtigste für ihre Kinder ist das Spielen mit Freunden.
Verhalten der Eltern am Spielfeldrand
Bitte schreien Sie nicht ins Spiel hinein und dirigieren sie von außen nicht die Mannschaft. Das ist nicht fair gegenüber dem Trainer/der Trainerin, dem Gegner, den Zuschauern und dem Schiedsrichter und zerstört die Mannschaftsharmonie. Reklamieren Sie auch nicht nach jedem Fehler und geben Sie auch keine negativen Kommentare gegenüber beteiligten Personen ab, denn dies ist entmutigend und hilft nicht, es besser zu machen! WIR und das gesamte Team am Sportplatz versuchen unser Bestes zu geben, versuchen Sie es bitte auch!
Wollen wir immer gewinnen?
Natürlich wollen wir immer gewinnen, aber es gibt, speziell im Kinderfußball, andere Dinge, die uns noch wichtiger sind. Zumindest bis zur U10, teilweise auch noch in der U 12, sollen alle Kinder einigermaßen gleich lang zum Einsatz kommen. Die Trainer nehmen bewusst in Kauf, dass ein Spiel mit einer komfortablen Führung, durch den Eintausch von Spielern, die noch nicht so weit in ihrem Entwicklungsprozess sind, noch einmal knapp werden kann. Weiter sind die Trainer angehalten, weniger durch Ausschüsse des Tormanns, sondern mehr durch Herausspielen von hinten das Spiel zu eröffnen. Das kann durchaus zu unnötigen Gegentoren führen, die man ebenfalls bewusst in Kauf nimmt.
Teilweise ab der U12, jedenfalls ab der U14, wird das Ergebnis – so wie im Erwachsenenfußball – zum wichtigsten Kriterium. Ab hier gilt das Leistungsprinzip und Bessere bekommen in aller Regel mehr Einsatzzeit. Alle Spieler müssen sich an taktische Vorgaben halten.
Diese Informationen sind uns sehr wichtig, weshalb wir beschlossen haben, Sie schriftlich zu informieren. Wir würden uns freuen, wenn wir Sie häufig beim Spiel oder Turnier unserer Kinder- und Jugendmannschaften begrüßen könnten.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Nachwuchsleitung
Ansprechpartner:
Sportlicher Nachwuchsleiter,
Diridl Alexander, 06642424080