Sensationsmannschaft Sankt Margarethen gastiert in Pinkafeld

Mit Bewertungen wie "Sensationsmannschaft" sollte man sparsam umgehen. Bei der Mannschaft, die am Samstag in der Meisterfront-Arena gastiert, kann man diese Bezeichnung aber mit ruhigem Gewissen verwenden, denn selten hat eine Mannschaft eine derartige Berg-und-Talfahrt in so kurzer Zeit hingelegt wie "Magreda".

Obmann- und Sponsorausstieg führte zu Vereinskrise

Am Ende der letzten Herbstsaison lachte man noch als Zweiter von der Tabellenspitze, als nach der Frühjahrssaison plötzlich sogar die Einstellung des Spielbetriebs im Raum stand. Grund für diese ungewöhnliche Entwicklung war der Ausstieg des Obmanns und Hauptsponsors Jochen Lehner, des Besitzers des Eisenstädter Haydnbräus, der nach Anfeindungen von Fanseite sein Engagement nicht mehr weiter fortsetzen wollte. In der Folge verließ fast eine ganze Mannschaft den Verein, darunter Spieler mit so klingenden Namen wie Eldar Topic oder Nihat Güzel.

Das war aber noch nicht das Ende der Geschichte, denn in nur drei Wochen gelang dem zweiten Obmann Johannes Pieler und dem Kassier Erwin Fochtner die Trendwende. Innerhalb dieser kurzen Zeit konnte nach dem Prinzip "7+4" (7 Eigenbauspieler und 4 Auswärtige) die Einstellung des Spielbetriebes abgewendet werden. Es gelang ihnen Mattersburg-Urgestein Marek Kausich als Trainer zu engagieren, und mit dessen Hilfe von Parndorf Tomas Horvath und Martin Babic zu holen. Aus der Slowakei kam noch zusätzlich der 19-jährige Adam Halagan, außerdem kehrte der eine oder andere Ex-SVS-Spieler wieder zu seinem Verein zurück.

Kausich gelang es aus der vermeintlichen Nottruppe schnell eine Mannschaft zu formen, die nun nach elf Runden auf Platz 5 nur drei Punkte hinter Leader Parndorf liegt. Letzte Woche gelang vor 500 Zusehern im Derby gegen Leithaprodersdorf ein 1:0-Sieg. Umjubelter Siegestorschütze war der frisch gebackene Papa Tomas Horvath. Für den Aufreger sorgte aber die Verletzung des jungen Adam Halagan, der mit einem Gegenspieler zusammenkrachte und minutenlang nicht ansprechbar war. Dank der Hilfe von anwesenden Rot-Kreuz-Sanitätern und dem raschen Eintreffen eines Rettungswagens konnte er schnell ins Spital gebracht werden, wo sich seine Verletzung als schwere Gehirnerschütterung herausstellte.

Diese Szene lässt Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen der beiden U23-Mannschaften in Pinkafeld wachwerden als der Margarethener Raphael Kummer so unglücklich stürzte, sodass auch er ins Krankenhaus musste. Raphael ist damals zum Glück nicht viel passiert und so konnte er bald mit einer Halskrause ausgestattet, die Heimreise nach St. Margarethen mit dem Vereinsbus antreten. In der Zwischenzeit ist er längst wieder eine Stütze der U23-Mannschaft und wird auch am Samstag gegen die Pinkafelder Alterskollegen auflaufen.

Parndorf war eine Reise wert

Diese mussten am letzten Wochenende sozusagen im hohen Norden gegen die Parndorfer U23 antreten und konnten dabei durch zwei Tore von Maxi Hofer die Partie für sich entscheiden. Nach einer Reihe von Unentschieden endlich wieder die volle Punktezahl für die ganz jungen Pinkafelder, die stets diszipliniert und gut organisiert ans Werk gehen und dieses Mal endlich auch die notwendigen Tore erzielen konnten.

Gut organisiert ist auch das Stichwort für die jungen Pinkafelder, also für die Kampfmannschaft. Dieses Lob äußerte der sportliche Leiter der Parndorfer, Andreas Hackstock, hinsichtlich der Gästemannschaft aus dem Südburgenland gegenüber seinem Chef, Parndorf- und BFV-Präsident Gerhard Milletich, während der ersten Halbzeit.

Der Underdog aus Pinkafeld lag zu diesem Zeitpunkt nach einem Tor von Anze Kosnik mit 1:0 in Front und machte dem favorisierten Tabellenführer das Leben schwer. Mit viel Laufarbeit und auch großem taktischen Geschick wurde aus dem Spiel heraus von den Pinkafeldern nicht viel zugelassen. Hätte sich Mario Wendelin in Minute 75 nach einem Eckball nicht als Party-Crasher erwiesen, dann wären an diesem Tag auch drei Punkte für den SCP möglich gewesen. Obwohl man durch Rok Smid sogar noch einen Matchball hatte, verließ man auch mit nur einem Punkt zufrieden die Parndorfer Spielstätte.

Ein weiteres Lob wurde von Parndorfer Seite nach dem Match noch auf den Heimweg mitgegeben, weil man überrascht war, dass die Gäste bis zum Schluss ihr Ding konditionell durchziehen konnten. Eigentlich hätte man ab Minute 70 bei dem hohen Aufwand, den der SCP während des Spieles betrieb, mit einem körperlichen Einbruch gerechnet, aber Thomas Pratls Mannen hatten genug Luft für die komplette Spielzeit.

Auf dem Personalsektor haben sich die Sorgen von Pinkafeld-Trainer Pratl etwas vermehrt, weil zu dem verletzten Florian Prochazka noch Domen Kosnik hinzugekommen ist, der nach einem Schlag nicht mehr weiterspielen konnte.

Schiedsrichter der Partie ist Rene Radl. Seine Assistenten sind Imre Jeger und Jan Uwe Thiel.

Das Spiel beginnt ungewöhnlich für Pinkafeld bereits um 16 Uhr!!