SCP stieß mit hart erkämpften Derbysieg auf Platz zwei vor

Der SCP gewann das Nachbarschaftsderby gegen Markt Allhau mit 2:1 und stieß aufgrund der Niederlage des ASV Siegendorf in Bad Sauerbrunn auf Platz zwei der Tabelle der Burgenlandliga vor und ist nun erster Verfolger von Herbstmeister Draßburg. Das Spiel selbst war gekennzeichnet durch eine gelbe Kartenflut, neun für die Gäste und fünf für den SCP, wobei insgesamt drei Akteure mit gelb/rot vom Platz flogen. Nach dem Spiel hatte der Ordnerdienst alle Hände voll zu tun, um das Schiedsrichterteam heil in die Kabinen zu bringen, doch davon später.

Umstrittene Situation nach zehn Minuten

Die ersten Minuten dieses Nachbarschaftsderbys verliefen relativ ereignislos ehe ein Zauberpass von Christoph Saurer auf einmal dazu führte, dass der weit aufgerückte Christian Plank alleine auf das UFC-Tor, gehütet vom Ex-Pinkafelder Berhard Haspl, zulaufen konnte. „Hansch“ eilte aus seinem Tor heraus und attackierte etwas ungestüm „Masudi“ Plank, der daraufhin zu Fall kam. Schiedsrichter Serkan Keser, ein Mann mit Regionalliga-Erfahrung, wählte eine diplomatische Auflösung der Situation, indem er den Tatort knapp außerhalb des Strafraumes verortete und Bernhard Haspl mit Gelb bedachte, eine gelbe Karte, der noch 13 weitere folgen sollten. Der Freistoß blieb dann ohne Folgen.

Der SCP war in den nächsten die Minuten die gefährlichere Mannschaft, so hatte Gästeverteidiger Ervin Bevab Glück, dass er sich nicht einen Stangler von Dominik Sperl ins eigene Tor schlug. Letzterer fand einige Augenblicke später, nach Kosnik-Pass, eine Chance vor, die aber durch rechtzeitiges Herauslaufen von Bernhard Haspl vereitelt werden konnte.

Allhauer Führung nach zwanzig Minuten

Nach rund zwanzig Minuten folgte dann eine Szene, die den bisherigen Spielverlauf etwas auf den Kopf stellte. Die SCP-Abwehr war dabei nicht konsequent genug und brachte es nicht zustande den Ball aus dem Gefahrenbereich vor dem eigenen Tor wegzuschlagen. Über Umwege kam dieser schließlich zu Peter Puster, der Andi Diridl aus zehn Metern bezwingen konnte. 1:0 für die Gäste!

In Minute 30 dann wieder ein gefährlicher Pass von Christoph Saurer in den UFC-Strafraum. Anze Kosnik war der Abnehmer, dem es gelang seinem Gegenspieler zu enteilen, aber Teufelskerl Bernhard Haspl machte den Winkel zu, sodass er den Kosnik-Schuss spektakulär abwehren konnte. Wieder nichts mit einem SCP-Tor!

Kosnik und Haspl waren auch die beiden Hauptdarsteller bei der letzten Torszene vor der Pause. Zuerst konnte der UFC-Schlussmann einen Saurer-Freistoß von halbrechts nicht festhalten, um dann im nächsten Augenblick seinen Fehler bereits wieder gut zu machen, als er sich in den Kosnik-Nachschuss warf und so ein weiteres Mal ein längst fälliges SCP-Tor verhinderte. So blieb es bei der 1:0-Führung der Gäste aus Markt Allhau.

Der Jüngste traf zum Ausgleich

In Minute 51 folgte die Erlösung für die SCP-Fans. Ervin Bevab konnte einen weiten Hagenauer-Pass in den UFC-Strafraum nur kurz wegschlagen, der Ball landete direkt von den Füßen von Nico Halwachs und der 18-jährige Grafenschachener, seit Juli 2018 beim SCP, traf ansatzlos zum Ausgleich. 1:1!

Drei Minuten später flog UFC-Spieler Ramon Halmai mit Gelb/Rot vom Platz, nachdem er bereits in Minute 25 Gelb kassiert hatte und sich davon in weiterer Folge recht unbeeindruckt zeigte. In den nächsten drei Minuten sollte sich das UFC-Kartenkontingent auf sieben Stück erhöhen, ehe dann ab Minute 71 auch der SCP in das gelbe Farbenspiel einstieg.

Davor gab es aber noch Chancen auf beiden Seiten, wo die beiden Schlussmänner, Bernhard Haspl auf UFC-Seite und Andi Diridl im SCP-Tor, stets Herr der Lage blieben.

In Minute 62 verzog Dominik Sperl in aussichtsreicher Position ehe Michal Kozak in Minute 79 nach einer Galic-Hereingabe die große Chance auf die neuerliche Führung der in Unterzahl spielenden Gäste vergab. Davor hatte es in Minute 74 erneut Elfmeteralarm gegeben als der eingewechselte Florian Prochazka im UFC-Strafraum zu Fall kam, wie das Schiriteam nach dem Match meinte wohl eine Fehlentscheidung.

Den scheinbaren Matchball vergab der weit aufgerückte Innenverteidiger Michael Pahr, der nach einem Kosnik-Pass auf einmal allein vor Bernhard Haspl auftauchte, den Ball aber knapp am Kreuzeck vorbeischoss.

Aber wie schon in Kohfidisch sollte das aber noch nicht alles gewesen sein, denn in Minute 88 flog SCP-Kapitän Dominik Luif mit Gelb/Rot vom Platz und in der letzten Minute der regulären Spielzeit gab es auf einmal Elfmeter für Pinkafeld.

Wenn man sich die Szene im Video ausschaut, vielleicht eine etwas harte Entscheidung, aber nach zwei vorenthaltenen Elfmetern war dann ein Elfmeterpfiff irgendwann einmal fällig. Außerdem haben einige Augenzeugen, die vor Ort die Szene in Echtzeit sahen, von einem gerechtfertigten Elfmeter gesprochen. Wie dem auch sei, der Gefoulte, Anze Kosnik, strafte die alte Fußballer-Weisheit, dass der Gefoulte niemals selbst schießen sollte, Lügen und verwandelte den Strafstoß souverän.

Aber das war noch immer nicht alles! Denn in Minute 93 reklamierten die Allhauer Gäste vehement Strafstoß. Von dieser Szene gibt es leider keinen Mitschnitt im Internet, aber die Spielszene ist auf der Ligaportal-Kamera gespeichert. Unser Sportlicher Leiter Alexander Diridl schaute sich diese umstrittene Sequenz mit dem Schiriteam nach dem Spiel an und in diesem Fall war die Aussage der drei Wiener Schiris eindeutig, dass, wenn jemand aus einem Meter Entfernung angeschossen wird, kein Strafstoß zu geben sei.

UFC-Kapitän Christian Teller, der diese Möglichkeit natürlich nicht hatte, sah es noch während des Spieles anders und flog wegen Kritik in Minute 95 vom Platz, ehe Schiedsrichter Keser das Spiel beendete.

Interview von UFC-Trainer Werner Ostermann auf Ligaportal

Der UFC-Trainer Werner Ostermann gab Ligaportal folgendes Statement zum Spiel ab:
“Ich kann meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf machen, wir kämpften bis zum Schluss und hätten einen Punkt verdient gehabt. Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften, jedoch gab es zuviele Fehlentscheidungen des Schiedsrichterteams gegen beide Mannschaften. Enttäuscht bin ich auch über die fehlende Fairness von Teilen des Pinkafelder Publikums, die auf den Gästetrainer losgehen, obwohl ich keinem etwas angetan habe. Ich finde das ist sportlich unterste Ebene.“

Dazu ist zu sagen, dass es nicht in Ordnung ist, wenn SCP-Fans auf den gegnerischen Trainer losgehen, wie Ostermann es formulierte. Dafür entschuldigt sich der SCP.

Zum großen Bild gehört aber auch, dass ein Trainer auch die Letztverantwortung für die Spielweise seiner Mannschaft trägt und es ist, zumindest in der jüngeren Meisterschaftsgeschichte, noch nicht vorgekommen, dass eine Mannschaft in Pinkafeld neun Karten (und es hätten noch mehr sein können) hauptsächlich wegen Foulspiels kassierte. Auch gehört es nicht zu den üblichen Vorkommnissen, dass der Pinkafelder Ordnerdienst von aufgebrachten Gäste-Fans und –Funktionären (!) körperlich attackiert wird, beim Versuch das Schiedsrichterteam heil in die Kabine zu bringen.

Vielleicht sollte man aber die Sache nicht auf die Goldwaage legen, sondern den Worten eines alten SCP-Fans Gehör schenken, der nach dem Spiel gemeint hat: „Des wor a Derby wie in der guaten olden Zeit“. Die Zuschauer sind sicherlich auf ihre Rechnung gekommen, Wunden werden wieder verheilen und vielleicht ist ja das nächste Aufeinandertreffen beider Mannschaften etwas weniger emotionsgeladen.

Pinkafeld - Markt Allhau 2:1 (0:1)

Samstag, 09. März 2019, Pinkafeld, 350 Zuseher, SR Serkan Keser

Tore:
0:1 Peter Puster (20.)
1:1 Nico Michael Halwachs (52.)
2:1 Anze Kosnik (90., Elfmeter)

Pinkafeld: A. Diridl - D. Luif, D. Hagenauer - M. Pahr - A. Kosnik - N. Halwachs - C. Plank (66. F. Prochazka) - N. Nagy (HZ. M. Oberrisser) - L. Kirnbauer, D. Sperl, C. Saurer; D. Kayer, T. Reisenhofer, G. Hart
Trainer: Florian Hotwagner

Markt Allhau: B. Haspl - B. Galic, E. Bevab - M. Kozak - P. Puster, F. Kurtz (77. L. Sütö) - M. Tackner, C. Teller - R. Halmai, M. Strobl, S. Binder; B. Soos, J. Neubauer, E. König, K. Horvath
Trainer: Werner Ostermann

Karten:
Gelb: Dominik Luif (71., Foul), Florian Prochazka (79., Foul), David Hagenauer (82., Foul), Nico Michael Halwachs (83., Foul) bzw. Ramon Halmai (25., Foul), Christian Teller (36., Foul), Peter Puster (57., Foul), Michal Kozak (58., Foul), Bernhard Haspl (8., Foul), Branimir Galic (85., Unsportl.), Mario Tackner (90+2., Foul)

Gelb-Rot: Dominik Luif (88., Unsportl.) bzw. Ramon Halmai (54., Foul), Christian Teller (90+5., Kritik)