CHRONIK Sportverein Stans

 

Wenn man von der Gründung des Sportverein Stans spricht, so denkt man vor allem an das Jahr 1950. Der Verein wurde zwar erst in diesem Jahr gegründet, fußballgespielt wurde in Stans aber sicherlich schon früher. Es wurde zuerst im sogenannten Roßhimmel und später auf dem Laimgruberplatzl nach dem runden Leder gejagt. Die ständig auf dem Laimgruberplatzl spielende Stanser Jugend war schließlich auch der Anlass einen Fußballverein ins Leben zu rufen.

Es wurde am 18. Juni 1950 im Bahnhofsrestaurant Stans eine Gründungsversammlung abgehalten, der erste Vereinsausschuss wurde gewählt.

 

34 Fußballbegeistere Menschen sind erschienen und wählten folgenden Vorstand:

                        Obmann:                    Peter Bachmann

                        Schriftführer:              Hans Winkler

                        Gerätewart:                Franz Tipotsch

                        Kassier:                      Alfons Leutgeb

 

Der frischgewählte Ausschuss hatte weder Geld noch einen Sportplatz, auch fehlten alle Voraussetzungen um einen geregelten Spielbetrieb abwickeln zu können. Vom damaligen Bürgermeister Josef Obrist wurde den Fußballern das Laimgruberplatzl als Trainingsplatz zur Verfügung gestellt. 1. Stanser Trainer war Ludwig Mösl, ein Deutscher der sich nach dem Krieg in Stans niederließ. Als finanzielle Starthilfe wurde am Samstag den 12. August 1950 in der "Alten Kirche" Arbeitervereinshaus ein bunter Abend veranstaltet mit dessen Einnahmen die erste Sportbekleidung angekauft wurde. Als Vereinsfarbe wurden die Farben "blau-weiss" festgelegt. Somit war der erste Schritt getan und die jungen Sportler konnten in fescher Dress der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

 

Am 29. September 1950 wurde die "Sportvereinigung Stans" mit den Sektionen Fußball und Wintersport ins Leben gerufen. Von da an war der offizielle Vereinsname "Sportvereinigung Stans - Sektion Fußball".

 

Die Sportvereinigung bestand aus 154 Mitgliedern:

                        davon:             98 Sektion Fußball

                                                56 Sektion Wintersport

 

1951 übersiedelte Obmann Bachmann nach Schwaz und Ludwig Sturz übernahm die Obmannstelle. Der Wille zum Aufbau, ein großer Optimismus und großartiger Zusammenhalt der Spieler und Funktionäre machten das schier Unmögliche möglich, es wurde der Bau eines Sportplatzes in Angriff genommen. Als erster wurde mit der Dornau-Archen und Weideinteressentschaft Stans für das Grundstück Laimgruberplatzl und südlich davon bis zum Gießen, wo sich ein Erlenwald befand ein Pachtvertrag abgeschlossen.

                        Zeitraum 1955-1999 - Pachtzins jährlich 30,00 Schilling

Die Firma Josef Reiner, Vomp wurde mit der Planung und dem Bau des Sportplatzes beauftragt. Die Rodungsarbeiten wurden von den Vereinsgliedern durchgeführt. Ebenso die teilweise Planierung des Spielfeldes. Dazu wurde dem Verein von der Firma Rainer kostenlos Schienen und Kippwagen zur Schotterbeförderung zur Verfügung gestellt bis dann die französische Besatzungsmacht mit einem Catarpillar den Platz ebnete. Die Umkleidekabine wurde von den noch sehr jungen Fußballern Josef Obrist, Albert Lindebner und Alfred Leutgeb unter der Bauleitung von Hans Reiter selbst gebaut. Das nötige Holz wurde von den Stanser Waldbesitzern gebettelt und von den Vereinsmitgliedern geschlägert. Ebenso wurde die Wasserleitung zur Kabine und Verschiedenes mehr von den arbeitswilligen Sportlern selbst errichtet. Im Herbst 1951 bereits nahm dann unser Verein bereits mit einer Jugend- und Kampfmannschaft am Meisterschaftbewerb des Tiroler Fußballverbandes teil. Da der Sportplatz noch nicht fertiggestellt war, mussten für die Meisterschaftsspiele fremde Plätze angemietet werden. Die Platzmiete für die einmalige Benützung bewegte sich zwischen 50,00 und 150,00 Schilling. Außerdem musste man damals der anreisenden Mannschaft die Fahrtkosten für 13 Mann nach dem Tarif der Österr. Bundesbahnen ersetzen. Es war keine Seltenheit, dass von einem Funktionär oder auch von einem Spieler aus eigener Tasche ein Beitrag geleistet werden musste, wenn das Eintrittsgeld von den anwesenden Zuschauern für die Platzmiete und die Fahrtkosten sowie den Schiedsrichtergebühren nicht ausreichten. Die Anreisekosten zu den angemieteten Sportplätzen, es waren dies jene von Rattenberg, Jenbach, Schwaz und Wattens, wurden von den Spielern selbst bestritten. Ohne diesen selbstlosen Idealismus aller Funktionäre und Spielern wäre der Aufbau des Vereins auch gar nicht möglich gewesen.

 

1954 legte Ludwig Sturz die Obmannstelle nieder und Josef Delmonego zum neuen Obmann ernannt. Ihm war es nun vorbehalten, den begonnenen Sportplatzbau fertigzustellen.

Am 14. August 1955 wurde dann die Sportanlage, nach feierlicher Einweihung durch Herrn Pfarrer Othmar Seiler, seinen Bestimmungen übergeben.

 

 

 

Die Gesamtbaukosten betrugen ca. 80.000,00 Schilling welche aufgebracht wurden durch:

                        Subvention TFV:                                33.636,00 Schilling

                        Sportförderung Land Tirol:                03.000,00 Schilling

                        Subvention allgm. Sportverband:      03.000,00 Schilling

der Rest durch Eigenleistungen und der Gemeinde Stans.

 

Das erste wahre Heimspiel unseres Vereins wurde gegen den SV Polling/Bayern bestritten und ging mit 2:4 verloren.

 

Im Jahr 1961 schlitterte der Verein in eine große Krise und es musste der gesamte Spielbetrieb eingestellt werden. Jene Spieler die sportlich weiterhin aktiv bleiben wollten wechselten zu den Vereinen Schwaz und Jenbach. 1962 fand sich gottseidank alles wieder zusammen, Alfons Leutgeb wurde zum neuen Obmann gewählt und der Spielbetrieb wurde im vollen Umfang wieder aufgenommen.

 

Im Jahr 1964 war es abermals so weit und der verzweifelte Vorstand sah sich ein zweites mal gezwungen den Spielbetrieb einzustellen. Damals schien es so, als ob dies die endgültige Auflösung sei. Doch wieder fanden sich beherzte Idealisten, welche gewillt waren durch selbstlosen Einsatz den Sportverein Stans neu aufzubauen und weiterzuführen. Somit wurde 1965 der Spielbetrieb erneut wieder aufgenommen. Es war damals noch der sehr junge Hans Huber, der alles mobilisierte und sämtliche Spieler, welche bei anderen Vereinen tätig waren nach Stans zurück holte. Die Obmannstelle übernahm Franz Unterweger und Alfons Leutgeb den Posten des Sektionsleiters. Schon nach einjähriger Tätigkeit übergab Unterweger die Obmannstelle an Fritz Gürtler.

 

1967 musste dann der Sportplatz mit der Umkleidekabine im Zuge des Autobahnbaues aufgelassen werden. Der Verein erhielt dafür eine Ablösesumme von 814.320,00 Schilling, welche als Spareinlage bei der Raffeisenkasse Stans angelegt wurde. Als Ausweichplatz wurde von der Interessenschaft in der Dornau ca. 1 ha Feldgrund gepachtet und notdürftig als Fußballplatz angerichtet, ebenso eine Umkleidekabine ohne Waschmöglichkeit. Waschen mussten sich die Spieler nebenan im Gießen.

 

1969 wurde anlässlich der Generalversammlung ein neuer Ausschuss gewählt, in der Wahl durchsetzen konnte sich das Team um Obmann Alfons Leutgeb. Dem neugewählten Vorstand war es nun vorbehalten den Neubau einer Sportstätte zu organisieren. Am schwierigsten gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Areal. Nach langen und schwierigen Verhandlungen konnte dann, begünstigt durch die Generalzusammenlegung, der Grund für die heutige Sportanlage gefunden und käuflich erworben werden.

1970 wurde auf einer außerordentlichen Generalversammlung der Beschluss gefasst, eine genaue Abgrenzung für den Sportbetrieb und dem Bauwesen zu setzen, damit der Spielbetrieb während der Bauzeit reibungslos über die Bühne gehen konnte. Hans Gorfer wurde als Leiter des Bauwesens und Walter Grundl als Schriftführer und Kassier in den Bauausschuss gewählt. Fritz Gürter wurde Leiter des Sportbetriebes und Josef Lindner übernahm den Posten des Schriftführers in dieser Sparte.

Im April 1971 wurde dann mit dem Bau des Sportplatzes mit Sportheim begonnen. Die Besitzverhältnisse zwischen der Gemeinde Stans und dem SV Stans betreffend des Grundstückes wurden wie folgt geregelt. Der vom Verein angekaufte Grund von 5.899m² ging nach einstimmigem Beschluss des Vereinsausschusses in das Eigentum der Gemeinde über.

Nach drei arbeitsreichen Jahren, welche dem Bauausschuss und seinen fleißigen Mitarbeitern viel Mühe, Plag und Freizeit abverlangten, es würden über 4.000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet, was es dann endlich soweit und zu den Pfingstfeiertagen 1974 konnte das vollbrachte Werk seinen Bestimmungen übergeben werden. Die Einweihung war ein echtes Dorffest als die Bundesmusikkapelle Stans mit zahlreichen Sportlern und Ehrengästen von der Volksschule zum Sportplatz marschierten. Die feierliche Einweihung und Zelebrierung der Feldmesse übernahm Herr Pater Dr. Leo Pittbacher.

 

Baukosten für die gesamte Sportanlage.

                        Grundkauf:                 0.464.000,00 Schilling

                        Sportplatzbau:            0.468.257,00 Schilling

                        Sportheimbau:            0.300.620,00 Schilling

                        Summe:                     1.232.877,00 Schilling

 

Bei der Generalversammlung am 28. März 1981 trat Alfons Leutgeb nach 30 jähriger Funktionärstätigkeit als Obmann zurück, an seine Stelle trat Hans Gorfer. Alfons Leutgeb wurde für seine Verdienste einstimmig zum Ehrenobmann des SV Stans gewählt.